EDV: Ja zu Cloudlösung und einer Fusion

Bösingen (apf). Nein, um die Weltherrschaft geht es nicht, als im Bösinger Gemeinderat das Wort "Iteos" fällt.

Klingt zwar ähnlich wie die Geheimwaffe "Ikarus" aus dem James-Bond-Film von 2002, mit der ein Bösewicht aus dem Weltall Unheil stiften wollte, hat in einem gewissen Sinne auch etwas mit Kontrolle zu tun, spielt sich jedoch in anderen Sphären ab und ist bestenfalls eine "Geheimwaffe" des Landes und der Kommunen.

Im Grunde muss der Gemeinderat der Fusion der Rechenzentren in Baden-Württemberg zustimmen. Was er auch macht. Die Macht des Faktischen lässt – anders als bei Geheimagent 007 – keine andere Wahl. Und im Zuge der Fusion bringen die drei Zweckverbände ihren Betrieb inklusive aller Vermögenswerte in eine Datenanstalt öffentlichen Rechts mit Namen "Iteos" ein. Mit der Gründung am 1. Juli übernimmt "Iteos" die bisherigen Aufgaben der heutigen Zweckverbände und der Datenzentrale.

Ziel der Fusion, so heißt es in der Sitzungsvorlage, seien – Achtung: Managersprech – eine optimierte Kundenbetreuung, Kostenvorteil, innovative Technologien, Personalsicherung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Auf jeden Fall soll sie zum Ausbau einer bürgerfreundlichen digitalisierten Verwaltung im Ländle dienen.

In gewisser Weise gehört dazu auch der einstimmige Beschluss des Gemeinderats, künftig mit einer Cloudlösung arbeiten zu wollen. Demnächst muss nämlich die EDV im Rathaus, Jahrgang 2011, erneuert werden. Die bisherige Praxis mit einem Server am Ort soll nicht weiterverfolgt werden.

Als ein Vorteil von "End UserComputing" (Cloud = Wolke) wird genannt, dass dann das Rechenzentrum (Reutlingen) verantwortlich für die Sicherheit der Daten sei (Stichwort: Computerhacker). Welcher "James Bond" allerdings dort zum Schutz arbeitet, wird im Bösinger Ratszimmer nicht verraten.