Elli Kopp (von rechts), der scheidende Schulleiter Herbert Kopp, Rainer Kropp-Kurta (Interimsrektor der Bösinger Schule) sowie Schulrätin Katharina Hirt und Lehrer Stefan Kaiser. Fotos: Hölsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Rektor Herbert Kopp verabschiedet sich von der Grund- und Werkrealschule Bösingen / Kropp-Kurta übernimmt Interimsleitung

Von Heinrich Hölsch

Bösingen. Denkwürdig war die Feierstunde zur Verabschiedung von Herbert Kopp: Der Abschied des Leiters der Grund- und Werkrealschule Bösingen sei mit viel Wehmut verbunden, befand Bürgermeister Alfred Weiss.

Zur Einleitung der Feierstunde trat die Schülerin der neunten Klasse, Leonie Gapp, auf. Sie sang und spielte Gitarre. Dann würdigte Schulrätin Katharina Hirt die Verdienste des Schulleiters, der in Ruhestand geht. Kopp habe sich in seinem Berufsleben in vielfältiger Weise fortgebildet und verschiedene Funktionen ausgeübt, unter anderem war er Multimediaberater und Lehrbeauftragter am Seminar für das Fach Schulrecht. In seiner dienstlichen Beurteilung heißt es: "Seine besondere Stärke ist seine außerordentliche Zuverlässigkeit." Als Schulleiter sei man Manager, Seelsorger, Prozessbegleiter, Verwaltungsfachkraft, Fundraiser, Hausmeister und Lehrer. Herbert Kopp habe sich sehr für die Grund- und Werkrealschule Bösingen engagiert und Verantwortungsbewusstsein gezeigt.

Die Bösinger Schule sei Kopps Schule, erklärte Bürgermeister Weiss in seiner Laudatio. Als junger Lehrer war Herbert Kopp 1984 nach Bösingen gekommen, zum 1. Februar 2000 wurde er Konrektor und leitete die Schule bis zum Sommer 2011 zusammen mit Rektor Kimmich. Ab dem folgenden Schuljahr übernahm Kopp dann das Steuer. Die Schullandschaft habe sich nicht nur in Bösingen verändert, sondern im ganzen Land. Eine Reform jage die andere und kein Mensch wisse mehr, wohin die Reise geht, meinte der Schultes. Doch Kopp habe das Bösinger Schulschiff durch diese unruhigen Gewässer geführt. Allerdings erfülle der Blick in die Zukunft mit großer Sorge. Erfreut ist Weiss darüber, dass die Rektorenstelle wieder besetzt wird. Die Interrimsschulleitung übernimmt Rainer Kropp-Krutta aus Villingendorf.

Derzeit sei der Grundschulbereich gesichert, erklärte der Bürgermeister. Die bereits beschlossene Änderung, die Grundschule Herrenzimmern in die Bösinger Schule einzugliedern, werde von Schülern, Eltern und Lehrern viel Kraft erfordern, um das Projekt zum Wohl der Kinder zum Erfolg zu führen.

Diese Sorgen begleiteten den scheidenden Schulleiter Kopp in den vergangenen Monaten sehr. Als Lehrer bevorzugte er die oberen Klassen im Sekundarbereich und haben den Schülern nicht nur das Wissen vermittelt, sondern sie auch im besten Sinne erzogen. Mit großem Erfolg hatte Kopp seine Schüler auf das berufliche Leben vorbereitet. In seiner Zeit wurde fast die ganze Schule umgekrempelt. "Nicht nur wir alle, auch die Schulsekretärin Tamara Heim wird sie in Zukunft vermissen", erklärte Bürgermeister Alfred Weiss.

Elternbeiratsvorsitzende Helga Ippolito sowie Schulfördervereinsvorsitzender Christian Fülles nannten Herbert Kopp einen gradlinigen Vollblutlehrer und Teamplayer. Dinge, die anstanden, habe er sofort erledigt und immer ein offenes Ohr für Anliegen, Wünsche und Probleme gehabt. Altbewährtes führte er fort, sei aber offen gewesen für Neues. Zudem habe Herbert Kopp den Schülern viel zugetraut und sie auf das Leben vorbereitet. "Unsere Schule und die Schüler lagen ihm sehr am Herzen", meinten die beiden.

Ein Film sorgt für Lacher – trotz Abschiedsschmerz

Natürlich kam auch der scheidende Schulleiter zu Wort: Mal schipperten wir bei ruhiger See und sanfter Brise und immer zielorientiert voran, doch gab es Zeiten, in denen sich der Wind drehte, mit heftigem Seegang, erklärte er. "Doch da wir alle im gleichen Boot saßen und immer am gleichen Strang zogen, gelang es uns, auf Kurs zu bleiben und stets solide Arbeit zu leisten." Diese sei den Kindern und Jugendlichen zugute gekommen, keiner sei auf der Strecke geblieben.

Kopp bedankte sich unter anderem für die konstruktive Zusammenarbeit bei allen Mitarbeitern, bei Katharina Hirt, die ihm in schwierigen Fällen mit gutem Rat zur Seite gestanden hatte, bei Bürgermeister Alfred Weiss, der immer ein offenes Ohr für die Belange der Schule hatte. Der künftigen Schulleitung wünschte er, dass sie auf die Befindlichkeiten der Kollegen achten, nicht mit unnötigem Aktionismus das Schiff in Seenot bringen und insgesamt ein glückliches Händchen am Ruder haben solle.

Bei einer Filmpräsentation, die Lehrer und Schüler für den Rektor zusammengestellt hatten, kamen die Anwesenden trotz Abschiedsstimmung oft ins Lachen.