Foto: dapd

Die Roten wollen ihre Mannschaft verstärken, ganz egal, ob andere Spieler gehen.

Stuttgart - Bisher galt beim VfB Stuttgart die Maxime: Nur wenn verkauft wird, kann im Winter eingekauft werden. Womöglich rücken die Roten von dieser Linie aber ab und geben mehr Geld aus, als sie haben - um nicht noch mehr davon zu verlieren. Ein Abstieg käme den Verein schließlich um einiges teurer.

Es ist kein Aktionismus, in den Fredi Bobic in dieser Woche verfallen ist, als er sich in den Flieger setzte und Richtung Osten jettete. Im Gegenteil: Der Sportdirektor will einfach nur rechtzeitig dran sein - und sich in Ruhe vorbereiten auf die kommenden Wochen. Auf die Phase im Jahr also, in der sich das Transferfenster zum zweiten Mal öffnet. Sein Motto: "Du darfst dir hinterher nicht vorwerfen, dass du es nicht versucht hast." Also war er in Japan.

Bei der J-League-Partie von Shimizu S-Pulse gegen Sanfrecce Hiroshima (2:1) nahm er Stürmer Shinji Okazaki genauer unter die Lupe, angeblich hat Bobic mit dem japanischen Nationalspieler auch bereits gesprochen. "Sehr positiv", sagte der Sportdirektor der Roten am Freitag über seine Reise nach Asien und betonte, dass der VfB trotz anderslautender Bekundungen zu Beginn dieser Saison auch diesen Markt sorgfältig beackert. "Man darf heutzutage doch nicht mehr nur dort schauen, wo man mit dem Auto hinfahren kann", sagt Bobic, "der Markt ist global."

Okazaki könnte also tatsächlich einer sein, den der VfB schon im Winter nach Stuttgart lotst. "Auf jeden Fall ein interessanter Name", sagt Bobic über den Japaner - und erklärt ganz generell: "Wir schauen immer, wie wir unsere Mannschaft sukzessive verstärken können." Neu ist dabei, dass der Wille zu Investitionen in der Winterpause nicht abhängig davon sein soll, ob den Club auch Spieler verlassen. "Wenn ein Spieler dabei ist, der uns weiterbringen kann, dann werden wir auch versuchen, ihn zu holen", sagt Bobic.