Eine anspruchsvolle musikalische Soiree bot das Flötenquartett "L`arte die Flauti"­ mit Berthold Graf (von links), Delia Varga, Astrid Heider und Carolina Riesle in der Evangelischen Kirche Blumberg. Foto: Steger Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Herbstliche Aufführung von "L’arte die Flauti"

Blumberg. Mit einer klangvollen herbstlichen Soiree gastierte das Flötenquartett "L`arte die Flauti" zum zweiten Mal in der evangelischen Kirche in Blumberg. Gegründet 2015, interpretierten die Musiker Astrid Heider, Delia Varga, Carolina Riesle und Berthold Graf einen breit gefächerten Bogen und zeigten die vielfältigen klanglichen Möglichkeiten der Querflöte in harmonischem Ensemblespiel auf.

Wer kennt ihn nicht, den eindringlichen "Kanon" von Pachelbel , immer wieder in Schulwerken für unterschiedlichste Instrumente aufgelegt? Wunderschön erklang das Motiv, erweiterte sich auf vier Stimmen und mündete in einer gemeinsamen flotten Gigue.

Ein bisschen altväterlich ging Edvard Grieg mit dem alten skandinavischen Dichter Holberg um. Gravitätisch in einer "Sarabande", tänzerisch mit einer "Musette" und beide der kleinen Spielstücke ließ der Komponist jeweils in einer beschwingten "Gavotte" enden. Die so verschiedenen Flöten von Sopran bis Bass entsprechen im Klangspektrum einem Streichquartett. Mozart schrieb das "Quartett in D, KV 285 für Flöte, Violine, Viola und Cello" – in der Bearbeitung von Astrid Heider erklangen daraus Adagio und Rondo im Flötensatz, motivisch ruhig angelegt und tänzerisch im Rondo. Noch einmal erklang Mozart im Adagio KV 356 für zwei Flöten, Alt-und Bassflöte. In der Bearbeitung von Eppel/Heider entstanden herbstliche Klangbilder, ruhige Herbstfarben, wehende Blätter und darüber die Klänge der Sopranflöte wie helle Sonnenstrahlen über buntem Laub. Flötenklänge ähneln Stimmen, harmonisch im "Lied ohne Worte" von Mendelssohn-Bartholdy, sanft interpretiert.

Spielfreudig, voll Leichtigkeit und Harmonie, stellten die Musiker das "Allegretto" aus Brahms 3. Sinfonie vor, um dann mit den "Vier ungarischen Stücken" von Bela Bartok ganz andere Klänge anzuschlagen. In vier musikalischen Miniaturen ließen sie das Spektrum der ungarischen Seele anklingen, tänzerisch, mutig-verwegen, liebevoll bis hin zu tiefster Melancholie.

Viel Beifall gab es für die Musiker, die mit "Iberischen Klängen" dankten. Ein Konzert auf hohem Niveau, das mehr Zuhörer verdient gehabt hätte.