Die Einsatzkräfte vor Ort an der Absturzstelle.Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder Bote

Unglück: Am 23. Oktober 2020 stürzt die "Beech 300" in den Eichberg / Es hätte vermieden werden können

Genau 20 Jahre ist her, als in dichtem Nebel ein Flugzeug gegen den Eichberghang prallte. Alle vier Insassen waren tot.

Blumberg (blu). In der Region gab es um die Jahrtausendwende zwei tödliche Flugzeugabstürze. Noch stark im Bewusstsein ist der Absturz bei Überlingen am 1. Juli 2002, als nach einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge über Owingen 71 Menschen starben, darunter 49 Kinder. Bei Blumberg war schon im Herbst 2000 ein Vermessungsflugzeug abgestürzt, bei dem alle vier Insassen ums Leben kamen.

Pilot macht einen fatalen Fehler

Am mittleren Eichbergweg bei Blumberg erinnert ein Gedenkstein an den tödlichen Flugabsturz hier vor 20 Jahren. Reinhold Freiter, Falk Winter, Frank Faulbaum und Hans-Henning Dyhr, zwei Piloten und zwei Bordingenieure, kamen dabei am 24. Oktober 2000 ums Leben.

Am Flugplatz Donaueschingen herrscht schlechtes Wetter, als um 14.32 Uhr eine Beech 300 zu einem Vermessungsflug startet. Der Fluglandeplatz Donaueschingen sollte ein Instrumentenanflugverfahren erhalten. Die Beech 300 sollte erstmals das Funkfeuer und die Entfernungsmessanlage vermessen. Um 17.16 Uhr prallte das Flugzeug in dichtem Nebel bei Blumberg auf den Eichberghang.

Der Absturz und der Tod der vier Besatzungsmitglieder hätten verhindert werden können, ergab der Abschlussbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU) im Oktober 2002. Entscheidend für den Absturz war, dass der Pilot beim Anflug auf Donaueschingen von Instrumenten- auf Sichtflug wechselte, obwohl weder der Mindestabstand zu den Wolken gegeben war, noch irgendein Besatzungsmitglied ausreichenden Sichtkontakt zum Boden hatte. Hinzu kam, dass der Pilot die sichere Mindesthöhe von 4500 Fuß (1370 Meter über Meereshöhe) beim Anflug unterschritt und den Sinkflug bei 4000 Fuß (1220 Meter) einleitete.

Warten auf besseres Wetter

Die Verstöße begannen schon mit dem Start. Im Schlussbericht der BfU heißt es: Die Besatzung hätte mit dem Flugzeug "am Boden bleiben" und auf besseres Wetter warten oder weiterfliegen müssen. Damit nicht genug, flog der Pilot auch noch trotz des Schlechtwetters unter der radargeführten Mindesthöhe (6000 Fuß) auf 4500 Fuß.

Fast zwei Stunden lang folgten diverse Anflüge nach dem geplanten Verfahren, alle nach Sichtflugregeln, aber in den Wolken. Für den Piloten Heiko Teegen, Herausgeber der Zeitschrift "Pilot und Flugzeug", war dies illegal.