Kommerzielle Konkurrenz für das DRK, grüne Kleidercontainer einer Firma aus dem Raum Karlsruhe am Tunnelweg und in Epfenhofen. Die Stadt prüft, ob sie legal aufgestellt wurden. Foto: Stiller

Neben dem DRK versuchen immer wieder kommerzielle Sammler eigene Container aufzustellen.

Blumberg - Für die einen haben sie ausgedient, für die anderen sind sie willkommene Hilfe und für eine dritte Gruppe sind sie eine gute Geldeinnahmequelle. Die Rede ist von Altkleidern. Ein heiß umkämpfter Markt, zum Leidwesen für das hiesige DRK.

Mit Altkleidern lässt sich ganz gut Geld verdienen. Daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Die Frage dabei ist, wofür wird kassiert? In Blumberg wird das Feld überwiegend von den Ortsvereinen des DRK in Blumberg und in Achdorf besetzt. Doch es taucht immer wieder Konkurrenz auf, meist kommerzielle und die arbeitet nicht immer sauber. Seit wenigen Tagen stehen grüne Kleidercontainer am Tunnelweg und in Epfenhofen an der Bushaltestelle, die nicht zum DRK gehören, sondern einem kommerziellen Vermarkter. Stadt und DRK prüfen derzeit, ob die Behälter legal aufgestellt sind.

Stadt ließ schon einmal Container entfernen

Was das DRK mit Altkleidern macht, ist überschaubar und transparent. Gut erhaltene Kleidungsstücke gehen in die Kleiderkammer am Handwerkerplatz, wo sich weniger gut betuchte Mitbürger kostengünstig einkleiden können. Ein sozialer Service, mit dessen Erlös das DRK einen guten Teil seiner Aufgaben finanziert. Was nicht mehr tragbar ist, wird zur Recycling-Verwertung verkauft und endet als Putzwolle oder Dämmstoff. Für kommerzielle Altkleidersammler überwiegt genau dieser Zweck. Zwar kosten die Container oder Sammelfahrten mit Kunststoffboxen vor den Haustüren etwas, das Ausgangsmaterial kommt jedoch kostenfrei herein. Das bringt ganz nette Gewinnspannen.

Die Container am Tunnelweg und in Epfenhofen beschäftigen derzeit die Stadtverwaltung und das DRK. Ordnungsamtsleiter Bernd Kühl und Albert Schnell vom DRK, durch den Schwarzwälder Boten auf die neuen Container angesprochen, wollen nunmehr überprüfen, ob sich die Sammelbehälter auf privatem oder städtischem Gelände befinden. Eine Handhabe hat die Stadt nämlich nur, wenn die Teile ohne vorherige Genehmigung auf städtischem Grund aufgestellt wurden. Eine solchen Fall gab es vor einiger Zeit. Dabei ließ die Kommune die Container einsammeln und deponierte sie auf dem Bauhof. Die aufstellende Firma erhielt sie erst nach Zahlung der Lagerkosten zurück.

Es gebe immer wieder Anfragen durch Unternehmen und Institutionen, solche Kleidercontainer in der Kernstadt und in den Ortsteilen aufzustellen, bestätigt Ordnungsamtsleiter Bernd Kühl. Er verweise dann stets darauf, dass es hier ein funktionierendes System mit caritativem Zweck durch das DRK gebe und weitere Container nicht notwendig seien. In der Regel werde das dann durch die Anfragenden akzeptiert.

Problematischer wird es, wenn Container auf privaten Grundstücken aufgestellt werden. Dann hat die Stadt fast keine Handhabe, es sei denn die öffentliche Ordnung, Sicherheit oder Hygiene wären dadurch gefährdet. Ansonsten hilft nur das Gespräch mit dem Grundstückseigentümer. Als vor geraumer Zeit ein kommerzieller Mitbewerber einen Container in Riedöschingen auf Privatgelände aufgestellt hatte, sprach Albert Schnell den Eigentümer direkt an und stellte ihm die Situation dar. Die Aufstellerlaubnis für den privaten DRK-Konkurrenten wurde daraufhin entzogen.

Die derzeit in Blumberg neu aufgestellten Kleidercontainer, in die laut Aufkleber auch Schuhe geworfen werden können, werden von einer Firma aus Bad Schönborn im Landkreis Karlsruhe betreut. Eine telefonische Rückfrage bei dem Unternehmen war nicht möglich, es lief lediglich der Anrufbeantworter. Einer darauf gesprochenen Bitte um Rückruf kam niemand nach.

Interessant sind übrigens die großen Aufkleber auf den Einwurfklappen, die zeigen, wie umkämpft der Markt ist. 1000 Euro Belohnung werden von dem Unternehmen geboten, weil vermeintlich Mitbewerber Container illegal abtransportieren ließen.

Mehr Informationen:

Die Altkleidercontainer des DRK stehen in Blumberg an der Kirchstraße neben der Scheffelschule. In den Ortsteilen in Fützen, Epfenhofen, Kommingen Riedöschingen, Hondingen, Riedböhrigen und in Achdorf.

 Entleert werden die Container in Blumberg zweimal und in den Ortsteilen einmal pro Woche.

 Der DRK-Ortsverein sichtet den Inhalt und behält den gut tragbaren Teil für die Kleiderkammer am Handwerkerplatz. Der Rest geht an eine vom DRK beauftragte Firma, die weiter aussortiert. Was brauchbar ist, geht in Länder, in denen Bedarf an Kleiderspenden besteht. Was nicht mehr zum Tragen taugt, kommt in den Reißwolf und wird zu Dämmmaterial, beziehungsweise Putzwolle verarbeitet.