Die Einschuss-Stelle über dem Auge der Katze ist deutlich zu erkennen. Foto: Rutzen

Einschuss-Stelle über dem Auge der Katze deutlich zu erkennen. Blumbergerin erstattet Anzeige wegen Tierquälerei.

Blumberg - Ein bislang unbekannter Täter hat in den vergangenen zwei Tagen mit einem Luftgewehr auf einen Kater geschossen und das Tier am Kopf verletzt. Die Blumbergerin Evelyn Rutzen wird deswegen heute Vormittag beim Polizeiposten Anzeige wegen Tierquälerei erstatten.

Rot getigert ist der Kater, der seit nunmehr acht Jahren morgens und abends zu Evelyn Rutzen ans Haus in der Scheffelstraße kommt, weil er dort Futter bekommt, ebenso wie die Katze des Hauses und ein weiterer Futtergast. "Das Tier ist vor Jahren wohl von seinem Besitzer ausgesetzt worden und lebt seither in seinem Revier entlang der Garten- und der Scheffelstraße", berichtet die Blumbergerin.

Als sie am Sonntagabend den Kater beim Futtern sah, bemerkte sie eine merkwürdige Stelle über dem rechten Auge. Zwar ist der Kater halbwild, von Evely Rutzen lässt er sich jedoch anfassen. Was die Blumberger Tierfreundin zunächst für eine Zecke hielt, fühlte sich dann doch merkwürdig hart an. Mit eine Pinzette und einigem Kraftaufwand entfernte sich schließlich den Gegenstand, ein Bleigeschoss, versorgte die Wunde und ließ den Kater wieder seines Weges gehen. Gestern Morgen kam er wie stets zum Frühstück. Den Einschuss und den Eingriff hatte er gut überstanden.

Bei dem Projektil handelt es sich um eine 5,5 Milimeter Spitzkugel (Cal. 22), für Luftgewehre und -pistolen. Die Munition ist im Schießsporthandel frei erwerbar.

Evelyn Rutzen ist fassungslos. Wäre die Kugel knapp zwei Zentimeter tiefer eingeschlagen, hätte sie das Auge getroffen und das Tier voraussichtlich getötet. "Wer macht denn so was? Schießt auf eine harmlose Katze und das in einem Wohngebiet", sagte sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Auch wenn der Kater den Angriff überlebt hat, will sie die Sache nicht auf sich beruhen lassen und wird heute Morgen mit dem Projektil sowie Fotos von der Wunde zum Polizeiposten gehen und Anzeige erstatten.