BMW-Pilot Tim Eby (links) mit seinem Partner Tim Stadtmüller. Foto: Sonnick

Motorsport: Pech für Tim Eby am Hockenheimring. Elektronikprobleme verhindern gutes Ergebnis.

Blumberg/Hockenheim - Etwas enttäuschend verlief für den Blumberger Tim Eby und seinen Partner Tim Stadtmüller aus Winnenden ihr erster Renneinsatz auf dem Hockenheimring.

Beim 1000-Kilometer-Langstreckenrennen am Karsamstag fuhren die beiden vom EGS Moto-Racing-Team im Zeittraining von 52 Teams auf den 22. Startplatz, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Startphase übernahm der 25-Jährige Tim Eby auf seiner BMW S 1000 RR-Rennmaschine bei strahlendem Sonnenschein sowie vor vielen Zuschauern. Auf der 4,574 Kilometer langen Grand Prix-Rennstrecke habe er gleich ein paar Plätze gut gemacht. Nach einer Stunde konnte sich das "Tim-Duo" bereits auf den elften Gesamtrang und den siebten Platz in der 1000er-Wertung verbessern.

Nach zwei Stunden wurden die Beiden dann schon auf dem sechsten Gesamtrang aufgeführt, "und die rasante Aufholjagd ging weiter", heißt es. Nach drei Rennstunden lagen Eby und Stadtmüller mit dem dritten Rang sogar auf Podiumskurs im badischen Motodrom. Leider habe es dann an der Maschine von Eby ein Elektronikproblem gegeben, das Motorrad musste mit dem Abschleppwagen zurück in das Fahrerlager gebracht werden, dadurch fiel das Team auf den 36. Gesamtrang zurück.

Doch die beiden gaben wieder Gas, nach vier Stunden lagen sie auf dem 26. Platz. Danach konnten Eby und Stadtmüller erneut einige Fahrer überholen und lagen wieder in Top-Ten-Nähe. Als Stadtmüller von einem anderen Piloten abgedrängt wurde und ins Kiesbett ausweichen musste, ging bei der Kollision die rechte Fußrastenanlage defekt, er sei noch zwei Runden gefahren, bis das Motorrad von Eby aufgetankt war, der sonst gar nicht mehr zum Einsatz gekommen wäre.

Eby ging dann für die letzten Minuten wieder ins Rennen, doch kurz vor Ende seien erneut die Elektronikprobleme aufgetreten. Statt die Zielflagge zu sehen, kam Tim Eby erneut mit dem Abschleppwagen ins Fahrerleger zurück. Da die Beiden nicht die Ziellinie überquerten, wurden sie nach 201 Runden und einer Gesamtzeit von 6.56.15,100 Stunden leider nicht gewertet. Nach dem Rennen war Eby aber zufrieden. In der Mitteilung heißt es: "Das 1000-km-Rennen war eine schöne Erfahrung, ich bin mit dem BMW-Motorrad und der Strecke sehr gut zurechtgekommen. Wenn wir die Probleme nicht gehabt hätten, wäre eine Top-Ten-Platzierung möglich gewesen."

Weiter sagt er: "Gegenüber dem Training konnten wir uns um über eine Sekunde steigern." Eby sei am Samstag 122 Runden gefahren, das seien mehr als 500 Kilometer. "Nach dem Rennen war ich platt und hatte im Oberschenkel einen leichten Muskelkater, aber mein ganzes Fitnesstraining über den Winter hat sich ausgezahlt." Er freue sich jetzt auf die neue Superbike-IDM Saison mit dem Auftaktrennen vom 18. und 19. Mai auf dem Lausitzring. Zufrieden ist auch Teamkollege Tim Stadtmüller laut Mitteilung: "Es war ein gutes Training, wir sind viele Kilometer gefahren. Leider ist mir beim letzten Turn ein anderer Fahrer ins Motorrad gefahren und ich musste ins Kiesbett ausweichen, zum Glück bin ich nicht gestürzt."

Auch Eby’s Vater Robert sei begeistert gewesen, heißt es in der Pressemitteilung: "Tim ist von Anfang an sehr gut zurecht gekommen und hat sich gesteigert – ohne den Elektronikdefekt hätten die Beiden ein super Ergebnis erzielen können."

Den Gesamtsieg holte sich die Suzuki-Motorradrennfahrerin Sarah Heide (Zwickau) mit ihren Yamaha-Teamkollegen Nils Ender (Mürlenbach) und dem Supersport-Weltmeister vom Jahr 2000 Jörg Teuchert (Hersbruck).

Das Trio hatte nach 219 Runden und einer Gesamtfahrzeit von 6.57.47,683 Stunden vier Runden Vorsprung auf das zweitplatzierte BMW-Team mit Danny Märtz (Dudenhofen), Marc Poersch (Altendiez) und Stefan Schmidt (Holzappel).

Weitere Informationen über das EGS-Racing Team gibt es im Internet unter www.egs-racing.de.

Tim Eby wurde am 6. April 1994 in Stühlingen geboren und begann laut Pressemitteilung mit sechs Jahren mit einer Moto-Cross-Maschine. Mit seinem Vater Robert Eby nahm er ab 2015 an Rennstreckentrainings teil und entdeckte dabei sein Talent am Gasgriff. 2016 startete der Feinwerkmechaniker auf einer 600-Kubikzentimeter-Yamaha im Rehm-Cup und belegte gleich den dritten Gesamtrang. Der Rehm-Cup ist so etwas wie die Nachfolge-Veranstaltung des Yamaha-Cups, in dem sich nahezu alle bekannten deutschen Motorradpiloten der 80er- und 90er-Jahre – von Martin Wimmer über Dirk Raudies bis zu Jörg Teuchert – ihre ersten Meriten verdient haben.