Fast alle Grundstückseigentümer des Blumberger Gebiets "Stadtmitte II" informieren sich bei der Auftaktveranstaltung zur Innenstadtsanierung in der Stadthalle. Fotos: Suttheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Auftaktveranstaltung in der Stadthalle / Fast alle Eigentümer anwesend

Silvia und Bodo Schreiber können es kaum erwarten, bis die Innenstadtsanierung von Blumberg losgeht.

Blumberg. Das Ehepaar möchte das in Blumberg gekaufte Haus in der Tevesstraße von Grund auf modernisieren und sanieren, auch energetisch. Deshalb hörte es den Ausführungen von Bürgermeister Markus Keller und den beiden Vertretern der Stadtentwicklung Stuttgart (STEG) am Dienstag besonders aufmerksam zu. Beim Auftakt in der Stadthalle wurde der Startschuss für die Sanierung des Gebiets Stadtmitte II erteilt. Fast alle der 56 Grundstückseigentümer waren gekommen. Das Sanierungsgebiet umfasst im Wesentlichen Teile der Hauptstraße und der Tevesstraße sowie die Handwerkerstraße. Der vorgestellte Plan könne noch geändert werden, sagte Sebastian Brandsch von der STEG. Es kann auch geprüft werden, ob unmittelbare Anrainer, die nicht im Plan enthalten sind, nachträglich einbezogen werden können. Bürgermeister Markus Keller nannte das Vorhaben einen wichtigen Baustein für die Kernstadt. Zur Verbesserung der Infrastruktur gehören auch der Breitbandausbau und der geplante Schulcampus. Bei der Innenstadtsanierung werden die privaten Eigentümer mit ins Boot geholt. Vor Kurzem legte der Gemeinderat die Fördersätze der Stadt fest.

60 Prozent der anerkannten Kosten werden von Bund und Land übernommen. Die Sanierung diene der Verbesserung der Wohn- und Arbeitsverhältnisse, erklärte Sebastian Brandsch. Fürs Erste wurden eine Million Euro als Förderrahmen genehmigt. Diese Summe soll allerdings im Laufe des Verfahrens je nach Bedarf aufgestockt werden. Die Sanierung soll bis 2027 abgeschlossen sein. Die STEG untersuchte zunächst die Notwendigkeit und Durchführbarkeit von Sanierungsmaßnahmen sowie die städtebauliche Seite und vorhandene Missstände. Die Sanierung soll in vier Stufen ablaufen. Zunächst ist der Bereich Winkler-/Tevestraße an der Reihe, gefolgt von der Viktor-von-Scheffelschule und dem Marktplatz. Zum Schluss folgt die Tevesstraße. Jeder Eigentümer erhält im Grundbuch einen Sanierungsvermerk, sagte Konstantin Schmidt von der STEG. Jede Sanierung und jeder Abbruch muss vom Gemeinderat genehmigt werden. Für Grundstückseigentümer können nach der Sanierung wegen der Wertsteigerung Ausgleichszahlungen zukommen. Dabei zähle nur der Bodenwert.

Wer eine Sanierung durchführt, muss eine Restnutzungsdauer des Objektes für 30 Jahre garantieren. Eine Antragstellung ist erforderlich. Harald Schmieder zeigte sich an den Sanierungsmöglichkeiten gegenüber unserer Zeitung sehr interessiert. Auch Achim Berlis möchte die Möglichkeit für die Gebäudesanierung nutzen.

Saniert werden Winkler-/Tevesstraße, Marktplatz, Scheffelschule und der Kernbereich der Tevesstraße. Die Förderhöchstbeträge sind gedeckelt. Die Fördersätze betragen 30 bis 50 Prozent. Beim Abbruch von Hauptgebäuden kann es 100 Prozent geben. Steuerliche Abschreibungen sind möglich. Neubauten, Innensanierungen und Luxussanierungen werden nicht gefördert. Die STEG macht ein kostenloses Gutachten. Infos im Rathaus bei Alexandra Bouillon und Lena Hettich, Telefon 07702/5 11 06