Welcher Jäger in welchem Revier unterwegs sein darf, ist in Blumberg ganz genau geregelt. Foto: Kästle Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Forstamt informiert über Zustand der Jagdreviere / Abschusszahlen sind im grünen Bereich

Seit April 2014 gibt es in Blumberg die sogenannte Regiejagd. Stadtrat Hermann Zorbach erkundigte sich nach einem Zwischenstand. Das Forstamt stand Rede und Antwort.

Blumberg (blu). Von den 22 Jagdrevieren in Blumberg werden seit April 2014 drei Reviere als Regiejagd geführt. Regiejagd heißt, dass in diesen Revieren nicht Jagdpächter für die Hege und den Abschuss zuständig sind, sondern die Stadt Blumberg zusammen mit dem Forst.

Stadtrat Hermann Zorbach hat sich unlängst in einer Gemeinderatssitzung nach einem Zwischenstand bei den drei Regiejagden erkundigt. Kürzlich verteilte die Stadt dazu eine schriftliche Stellungnahme, die Virginia Lorek, die Leiterin des Kreisforstamtes Donaueschingen, verfasst hat.

Zorbach wollte zunächst wissen, welche Abschusspläne für die Regiejagden aufgestellt wurden, ob sie beim Vollzug im beziehungsweise unter oder über dem Soll liegen. Die Antwort von Forstamtsleiterin Virginia Lorek: Die Stadt Blumberg habe seit 2010 keinen behördlichen Abschussplan, sondern verfolge eine Rehwildbewirtschaftung ohne behördlichen Abschussplan (RobA). Dabei werde zwischen dem Waldeigentümer und dem Jagdpächter eine Zielvereinbarung getroffen. Diese wurden laut Forstamt seither erfüllt.

Eine weitere Frage des Stadtrats war, ob schon ein Bejagen der Reviere durch die Revierförster der Stadt erforderlich wurde und ob in diesem Falle das Wildbret vermarktet wurde. Lorek antwortete, in den Regiejagden Ettenberg, Wolfental und Randen setze die Stadt Blumberg Begehungsscheininhaber ein. Eine Bejagung durch die Revierleiter habe stattgefunden. Das Wildbret werde über die Stadt verkauft.

Wildverbiss an Fichten hat stark abgenommen

Und welche Erkenntnisse wurden in den Regiejagden bezüglich des immer wieder seitens des Forstes beanstandeten Wildverbisses im Vergleich mit den anderen Revieren gewonnen? Seit Einführung der Regiejagden seien positive Tendenzen erkennbar, heißt es. Der Verbiss an jungen Fichten habe stark abgenommen, sodass diese ohne zusätzlichen Schutz auskommen. In weiten Teilen laufe Tannenverjüngung auf. Das nächste forstliche Gutachten finde im Jahr 2018 statt und sei abzuwarten. Auf Nachfrage erklärte Forstamtsleiterin Virginia Lorek, dass Rehe normalerweise Tannen und Eichen bevorzugen. Fichten würden dann verbissen werden, wenn es sehr viele Rehe gebe.

Doch wie wird gewährleistet beziehungsweise kontrolliert, dass nur die Inhaber der durch die Stadt erteilten Erlaubnis oder im Bedarfsfall die städtischen Revierförster auf Jagd gehen? Hierzu hieß es, dass in den Regiejagden die Personen jagen, die einen Begehungsschein bei der Stadt Blumberg gelöst haben.

Hauptamtsleiter Nicole Schautzgy teilte mit, für die drei Regiejagden habe die Stadt drei Begehungsscheininhaber. Unter ihnen seien keine Schweizer Jäger, die Stadt habe die Begehungsscheine an umliegende und einheimische Bewerber nach Bewerberlage vergeben.

Unter den Jagdpächtern hingegen gibt es Schweizer. Mit diesen habe man bislang laut Schautzgy nur gute Erfahrungen gemacht. Jagdpächter zahlen pro Hektar zehn Euro im Jahr, die Begehungsscheininhaber zahlen 13 Euro.