An den grenznahen Tankstellen im schweizerischen Bargen sind wieder verstärkt Autoschlangen mit deutschen Kennzeichen festzustellen. Foto: Herrmann

Regionale Tankstellen können vom "teuersten Spritmonat aller Zeiten" kaum profitieren.

 Blumberg/Bargen - Pünktlich zu den Osterferien wurde den Autofahrern mit den Anstieg der Bezinspreise wieder einmal ein dickes Ei gelegt.

Die Blumberger Großtankestelle an der Bundesstraße von Pächter Eduard Frank bekommt den regen Osterverkehr deutlich zu spüren. Die Nachfrage steigt trotz der hohen Spritpreise deutlich an. Als letztes und schwächstes Glied in der Kette schlagen die regionalen Tankstellen vom teuersten Spritmonat aller Zeiten keinen Profit.

"Für uns sind niedrige Benzinkosten wesentlich günstiger. Dann bekommen wir den Abgang an die nahe gelegenen Schweizer Tankstellen weniger zu spüren. Unsere minimale Cent-Provision bleibt bei hohen oder niedrigen Preisen gleich," sieht sich der Inhaber der Großtankestelle an der B 27 dem derzeitigen Höhenflug der Benzinpreise machtlos ausgeliefert. Obwohl momentan in der Schweiz das Benzin um 15 bis 20 Cent billiger angeboten wird analysiert er die Marktsituation mit routinierter Gelassenheit.

"Mit diesen Gegebenheiten müssen wir leben. Erst wenn sich im Vergleich die Preise über 20 Cent unterscheiden, bekommen wir ein gravierenden Problem," ist er sich über den Nachteil seiner geografischen Lage bewusst. "Unser Haupteinkommen bilanziert ganz klar aus dem Verkaufsshop sowie dem LKW-Verkehr," schätzt er die Prioritäten in seinem Betrieb realistisch ein.

"Großkonzerne beobachten sich genauestens"

Mit sieben Festangestellen sowie 20 Aushilfskräften wird in seiner Servicestation sieben Tage in der Woche rund um die Uhr gearbeitet. Die perfekte Dienstleistung mit gutem Stammpersonal sieht Eduard Frank als entscheidende Grundlage für seinen nötigen Umsatz. Die oft mehrmals täglichen Preisunterschiede sind für ihn zum Alltag geworden. "Die konkurrierenden Großkonzerne beobachten sich genauestens und ziehen bei einem Preisanstieg eines Anbieters spätestens drei Stunden später hinterher," muss er sich den Marktregularien anpassen.

An den Tankstellen in Raum Donaueschingen, Hüfingen, Bräunlingen oder Blumberg sind so oft täglich Preisunterschiede bis zu acht Cent pro Liter festzustellen. Wenn der eine erhöht passt sich der andere an. Das System wird auch bei Preisnachlässen praktiziert. Solch ein stressiger Wettbewerb ist den drei Tankstellen im nahen Bargen in der Schweiz völlig unbekannt. Hier reguliert sich der Preis ausschließlich am Kurs des Franken. Trotz verschiedener Anbieter gleichen sich die Preise der Tankstellen bis auf den Cent.

"Unsere Kundschaft aus Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren bis auf über 90 Prozent eingependelt," informiert uns eine Angestellte der Evi-Super-Tankstelle. Die Kunden schätzen den persönlichen Service. Gerade zu den Feiertagen kauft man noch gerne etwas Süßes ein. Die Schweizer Osterhasen etwa waren hier ein begehrtes Kaufobjekt. "Als der Franken im vergangenen Jahr auf Höhenflug war, mussten wir einen drastischen Einbruch im Tankbereich verkraften. Dies hat sich nach der gesetzlichen Kursfestlegung wieder normalisiert," erfreuen sich die eidgenössischen Anbieter über das zurückgekehrte Vertrauen der deutschen Kundschaft.