Stadt setzt mit Reisezugwagen der Sauschwänzlebahn Zeichen. Saison wurde erweitert.
Blumberg - Fünf Reisezugwagen wurden gestern am Bahnhof Zollhaus angeliefert. Die Stadt Blumberg beschaffte das rollende Material, um die Reisekapazität der Sauschwänzlebahn zu erweitern. Die fünf Wagen waren von einem Fachunternehmen technisch überholt worden.
Die fünf Reisewagen mit Dampfheizung seien durch die TÜV-Abnahme sofort einsetzbar, freute sich Eisenbahnbetriebsleiter Christian Brinkmann, der höchstpersönlich die Diesellok einwies, die das rollende Gerät anlieferte. Durch eine Spezialfirma waren Bremsen, Fahrwerk und Achsen saniert, Stromanschlüsse angebracht worden. Zweimal lasse sich die Fahrzeit von sechs Jahren bis zur nächsten Hauptuntersuchung um jeweils ein Jahr verlängern. Rechnerisch lasse sich das Material somit acht Jahre beruhigt fahren, erläuterte der Eisenbahnbetriebsleiter. Die Infrastruktur der Sau-schwänzlebahn könne nun mit der Erweiterung um etwa 550 Sitzplätze noch besser genutzt werden. Winterfahrten seien allerdings wohl erst ab 2014 möglich.
Dieser Typ der Reisewagen war bei der Deutschen Bahn bis 1989 in Betrieb. Als Umbauwagen war ursprünglich auf Fahrgestellen von Wagen der Reichsbahn ein nach dem Krieg moderner Metallaufbau aufgesetzt worden. Die Patina der Innenausstattung werde nun noch etwas aufgepeppt, so Christian Brinkmann. Will heißen, dass der Fahrgastraum neu gestrichen und die ein oder andere Sitzgelegenheit noch aufpoliert wird. Dies werde durch städtisches Personal geschehen, so Christian Brinkmann.
Die von der Stadt vor kurzem angekaufte Lokomotive 262 befinde sich derzeit im Werk Meiningen, wo sie saniert werden soll, erläuterte Christian Brinkmann. In der laufenden Saison sei deshalb nicht mehr mit einem Einsatz zu rechnen. Notwendige Papiere und auch der TÜV seien jedoch von der bevorstehenden Prüfabnahme informiert.
Saison der Sauschwänzlebahn erweitert
Für Investitionen wird im Haushalt eine sechsstellige Summe für Dampflokomotiven und Waggons eingesetzt. Die fünf Reisewagen werden noch durch zwei weitere Wagen ergänzt, die derzeit noch betriebsbereit gemacht werden. Zudem investiere die Stadt in zwei weitere Wagen, die sie dem Verein Wutachtalbahn abkaufen werde, der künftig auf Plattform-Wagen setze. Hierüber, wie auch über die Gründung der Sauschwänzlebahn GmbH & Co.KG, werde der Gemeinderat in einer Sitzung Ende Mai beraten. Mittlerweile befinden sich neben den Reisewagen auch die Lok Lauffenburgerli sowie die Köf (Kleinlok mit Ölfeuerung) im Eigentum der Stadt. Das rollende Material soll in eine noch zu gründende Stiftung eingebracht werden.
Die Saison der Sauschwänzlebahn wurde erweitert, vom 6. April bis Ende Oktober. Die Stadt übernimmt derzeit den Fahrbetrieb mittels angemieteter Schienenfahrzeuge. Seit dem vergangenen Wochenende fährt auf der 25 Kilometer langen historischen Bahnstrecke wochenends und an Feiertagen das Material des Vereins Wutachtalbahn, wochentags das Material der Stadt. Beide Garnituren werden getrennt voneinander betrieben, bei den Reisezugwagen kann es jedoch zu Einsätzen in der jeweils anderen Garnitur kommen. Die Kooperation mit dem Verein WTB funktioniere auf einer guten Basis, freute sich Christian Brinkmann. Rund 7000 Kilometer habe die Stadt in einer Saison zu leisten, die gleiche Strecke der Verein Wutachtalbahn.