Brita Schmidt-Essbach musiziert in St. Genesius-Kirche / Kurt Jufer begleitet sie mit der Klarinette
Riedböhringen. Ein ganz besonderes Konzert erklingt am Samstag, 3. Januar, 20 Uhr, in der Pfarrkirche St. Genesius. Dort befindet sich eine der letzten Kirchenorgeln der Freiburger Orgelbaufirma Michael Welte & Söhne aus dem Jahr 1942.
Michael Welte stammte aus Vöhrenbach und erschuf zunächst sogenannte Flötenuhren (Wanduhren mit Stiftwalzen zur Wiedergabe von Melodien). Es folgten die erste selbstpielende Orgel als Orchesterersatz, das "Orchestrion", Salonorgeln für die Schiffe Titanic und Britannic und Kinoorgeln zur Synchronisation von Stummfilmen. Ab 1930 erschuf die Firma Welte ausschließlich Kirchenorgeln bis zur Zerstörung der Werkstätte im Zweiten Weltkrieg.
Neben den vier Orgeln des Freiburger Münsters (leider nicht mehr erhalten) schuf Welte Orgeln für den Norddeutschen Rundfunk in Hamburg, für die Stadtkirchen in Hockenheim, Emmendingen und 1942 eine seiner letzten Orgelneubauten in Riedböhringen. Somit besitzt die Stadt Blumberg ein ganz besonders wertvolles Instrument.
Das Konzert am 3. Januar gestaltet Diplom-Konzertorganistin Brita Schmidt-Essbach aus Aarau in der Schweiz mit dem Klarinettisten Kurt Jufer aus Bieberstein. Es erklingen unter anderem Werke von Johann Gottfried Walther, Leopold Kozeluch, B .Henrik Crusell, William Lloyd Webber und César Franck.
Brita Schmidt setzt sich mit ihren Konzerten seit Jahren für den Erhalt der letzten Orgeln Weltes ein und gastierte bereits zweimal in Riedböhringen. Sie studierte an der Franz-Liszt-Hochschule in Weimar bei Johannes-Ernst Köhler Orgel und ist Hauptorganistin der Kirchgemeinde St. Johannes Buchs /Aargau und St. Heinrich zu Beckenried. Bis heute hat die Organistin rund 3500 Orgelkonzerte europaweit gegeben.
Kurt Jufer ist mit verschiedenen Programmen unterwegs und wird neben klassischen Werken auch traditionelle Musik erklingen lassen.
Neben dem musikalischen Hörgenuss wird es einen kleinen Vortrag zur Bedeutung der Riedböhringer Orgel geben.
