Volle Konzentration: Eichberg-Schüler bei der Arbeit, hier unter dem Dach der Grund- und Werkrealschule. Foto: Schule

Bildung: Grundschule Eichberg ist wieder eigenständig / Felix Taubenmann ist als neuer Leiter im Amt

Blumberg. Felix Taubenmann ist neuer Leiter der Grundschule Eichberg.

Herr Taubenmann, was für ein Gefühl haben Sie, nachdem Sie zum Leiter der Grundschule Eichberg bestellt sind?

Ein sehr gutes. Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen; gerade in Hinblick auf die Entwicklung der eigenständigen Grundschule. Hier gibt es spannende Themen, die es gilt anzupacken. Dazu gehören vor allem der Neubau für das Gebäude, in dem sich zukünftig das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum Weiherdammschule und die Grundschule Eichberg zusammen mit der Ganztagsbetreuung befinden werden. Aber auch die Entwicklung eines eigen Schulprofils oder die Zusammenarbeit mit den internen und externen Partnern sind Aufgaben, auf die ich mich freue.

Sie sind seit sechs Jahren an der Grundschule Eichberg, wie haben Sie die Zeit während des Schulverbunds mit der Werkrealschule erlebt?

Durch meinen Studienschwerpunkt und die studierten Fächer habe ich sehr gerne sowohl an der Grundschule als auch an der Werkrealschule unterrichtet. Der Mathematikunterricht zum Beispiel in einer ersten Klasse unterscheidet sich doch sehr von einem Technikunterricht in Klasse 9. Dies bot mir zum einen einen sehr abwechslungsreichen Unterrichtsalltag, brachte jedoch auch viele Herausforderungen mit sich. So musste ein Spektrum zwischen der Kooperation mit den Kindergärten bis hin zur Berufsorientierung der Neunt- und Zehntklässler abgedeckt werden.

Ihre Eltern sind beide Pädagogen und haben in Blumberg unterrichtet. Wie haben Sie dies Zuhause als Kind erlebt?

Damals habe ich dies nicht speziell wahrgenommen. Es muss jedoch einen gewissen Einfluss auf meine persönliche Entwicklung gehabt haben, der mit dazu beigetragen hat, dass ich mich während meines Zivildienstes dazu entschied, Lehramt zu studieren.

Was reizt Sie an der Pädagogik?

Die gemeinsame Arbeit mit den Kindern bringt einen unglaublichen Facettenreichtum mit sich. Kein Kind gleicht dem anderen, und kein Tag ist wie der andere. Die Herausforderung, sich den stetig wechselnden Bedingungen anzupassen und so zu versuchen, den Kindern die bestmögliche Lernumgebung zu bereiten, sind Gründe dafür, warum ich mich dazu entschieden habe, Lehrer zu werden.

Neben Ihren Aufgaben als Lehrer gaben Sie mit Laila Siebel und Michaela Ruhnke auch Kurse für die Hektor-Kinderakademie, die hochbegabte Kinder fördert. Wie wollen Sie Kinder fördern, die sich mit dem Lernen schwer tun?

Der Unterrichtsalltag lebt von der differenzierten Gestaltung der Lernumgebung. Die Grundschule bildet den Einstieg eines jeden Kindes in die Schulwelt. Meist zeigt sich erst im Laufe der Grundschulzeit, in welchen Bereichen die Stärken eines jeden Kindes liegen. Dementsprechend ist der Unterricht von Natur aus darauf ausgelegt, diesen Entwicklungsprozess bei allen bestmöglich zu unterstützen.

Was ist Ihnen in Ihrem Beruf am wichtigsten – als Lehrer, und jetzt auch als Schulleiter?

Für mich steht die positive Entwicklung eines jeden Kindes im Vordergrund. Wie eben beschrieben, bildet die Grundschule den Einstieg nahezu aller Kinder in die Schulwelt. Diesen Einstieg bestmöglich zu gestalten, muss Ziel einer jeden Person sein, die an diesem Prozess beteiligt ist. Als Schulleiter bieten sich mir noch mehr Möglichkeiten, mich an genau diesem Prozess zu beteiligen und ihn aktiv zu steuern.

Was versprechen Sie sich vom neuen Schulcampus, was wird sich für die Grundschule ändern?

Die Tatsache, dass wir durch die komplett neue Gestaltung dieses Gebäudes optimal auf die heutigen Anforderungen des Schulalltags eingehen können, bedeutet für die Schülerinnen und Schüler einen immensen Mehrwert. Die Anordnung der Klassenzimmer und Differenzierungsräume in sogenannten Marktplätzen ermöglicht ein sehr differenziertes, individuelles Lernen. Hinzu kommt, dass mit dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum Weiherdammschule ein sehr wichtiger Kooperationsparten direkt vor Ort ist. Auch die Integration des Ganztags und der Mensa bedeuten eine optimal an die Bedürfnisse der Kinder angepasste Umgebung. Ergänzt wird das Ganze durch die angedachte medientechnische Ausstattung, die dem neuesten Stand der Technik und Pädagogik entspricht.

Was hat sich in der Schule seit Ihrer Schulzeit verändert?

Die auch nach außen hin wohl größte Veränderung ist wohl die, dass immer mehr Kinder am Ganztagsangebot teilnehmen. Zu meiner Schulzeit gab es dieses Angebot noch gar nicht. Seit der Einführung dieser Betreuung steigen die Anmeldezahlen jährlich. Für immer mehr Kinder bedeutet dies, dass sie einen Großteil ihrer Zeit unter der Woche (und auch in den Ferien) in der Schule beziehungsweise in den Räumen der Schule verbringen. So wird die Schule noch mehr Teil der Lebenswelt dieser Kinder, was uns die Möglichkeit gibt, diese so schön wie möglich zu gestalten.

Felix Taubenmann wurde 1986 in Engen geboren und wuchs mit einer Schwester in Blumberg auf, wo seine Eltern Thomas und Beate Taubenmann unterrichteten. An der PH Weingarten studierte er Lehramt für Grund- und Hauptschule mit den Fächern Geschichte, Technik und Mathematik. Seit 2015 ist er im Schuldienst, sein Referendariat absolvierte er an der Lucian-Reich-Schule in Hüfingen. 2016 kam er an den damaligen Schulverbund Grund- und Werkrealschule Eichberg in Blumberg. Zum 4. August wurde er zum Schulleiter bestellt. Nach einer Probezeit von zwei Jahren kann er zum Rektor ernannt werden. Er ist verheiratet mit Franziska Taubenmann (geb. Opitz), sie haben drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Seine Hobbys sind Angeln und Wandern.