Mehr als 500 Besucher kommen zum Neujahrsempfang 2020 der Stadt Blumberg in die Stadthalle – ein neuer Rekord. Fotos: Sigwart Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalpolitik: Rekordbesuch bei Neujahrsempfang / Bürgermeister Markus Keller nennt Schwerpunkte

Zuversicht prägte den Blumberger Neujahrsempfang 2020. Rund 500 Besucher waren ein neuer Rekord.

Blumberg (blu). Die Wertschätzung Blumbergs zeigte sich auch an Prominenz aus Wirtschaft und Politik, darunter IHK-Vizepräsident Steffen Würth, Landrat Sven Hinterseh und vier Bürgermeister und Oberbürgermeister.

Zum stimmigen Auftakt intonierte die Stadtkapelle Blumberg, die noch einmal von ihrem bisherigen Dirigenten Michael Jerg dirigiert wurde, "Evening at Pop’s" von John Williams. Bürgermeister Markus Keller wie auch Justizminister Guido Wolf würdigten die Stadtkapelle als Aushängeschild Blumbergs und, so Wolf, des gesamten Schwarzwald-Baar-Kreises. Die Aktiven um die Vorsitzende Angelika Sedlak erhielten einen Sonderapplaus.

Bürgermeister Markus Keller hatte gute Kunde: der neue Flächenfaktor beim kommunalen Finanzausgleich bringe Blumberg in den nächsten zehn Jahren ein Einnahmenplus von 860 000 Euro. Keller nannte Schwerpunktaufgaben wie die Digitalisierung im Achdorfer Tal, im Gewerbegebiet in Riedböhringen sowie Fützen, Kommingen, Hondingen und Riedöschingen sowie Betreuung und Bildung. In der evangelischen Kindertagesstätte entstehen weitere 20 Plätze, trotzdem würden in wenigen Jahren Plätze und Fachkräfte fehlen.

Beim Schulcampus sei der erste Bauabschnitt für Grundschule und Mensa beschlossen. Jetzt sollen Pläne für den zweiten Bauabschnitt (Werkrealschule und Realschule) entwickelt werden.

Sportzentrum

Vom Bund hätten sie für die Sanierung 2019 wegen des überzeichneten Förderprogramms keine Zuschüsse erhalten. Jetzt müssten sie mit dem TuS Blumberg und den Leichtathleten des TSC Blumberg eine neue Lösung entwickeln. Für die Jugendarbeit gelte es nach dem Weggang des Streetworkers, ein neues Konzept zu entwickeln, gerne mit Beteiligung der Jugendlichen.

Wohnraum

Die Nachfrage steige. In der Kernstadt, Hondingen und Riedböhringen werden neue Bauplätze geschaffen, es sollen aber alle Teilorte auf Neubaugebiete überprüft werden. Die Wirtschaft wie der Schwarzwaldhof investiere weiter in den Standort Blumberg, es sei nötig, neue Gewerbeflächen auszuweisen.

Feuerwehr

Ein Garant für Sicherheit sei die Freiwillige Feuerwehr, das Feuerwehr- und Vereinshaus in Achdorf werde dieses Jahr fertig gestellt, und die Wehr erhalte eine eigene Drehleiter.

Ausblick 2020

Ein Dauerthema bleibe die Durchgängigkeit der Wutach bei Achdorf, das Aufschütten des Wehrs sei mit mehr als einer Millionen Euro zu teuer. "Wir brauchen Alternativen, die finanziell tragbar sind." Dazu kommt das Gebäudekonzept mit den Hallen in Riedöschingen, Riedböhringen, Fützen, Randen und Zollhaus.

Ortsumfahrungen

Die Planung für Randen laufe gut, so Bürgermeister Keller, dringend nötig sei aber auch die Umfahrung für Zollhaus, deren Planung 2021 beginnen solle.

Steuererhöhungen

All die Angebote tragen zu einer Steigerung der Lebensqualität und Attraktivität der Stadt bei, und dies müsse auch finanziert werden. Deshalb habe der Gemeinderat die Realsteuern maßvoll angepasst.

Grußworte

Den Landtagsabgeordneten Guido Wolf beschäftigt, wie es gelinge, die gute Wirtschafts-Situation in ein Gefühl der Zufriedenheit umzusetzen. Wichtig sei die landesweite medizinische Versorgung, "deshalb haben wir die Landarztquote durchgesetzt." Kritik äußerte Wolf an der jungen Generation, die die Generation ihrer Großeltern wegen derem ökologischem Bewusstsein kritisiere. Die Großeltern, so betonte Wolf, seien nicht mit dem Flugzeug in den Urlaub geflogen. Landrat Sven Hinterseh stellte fest, in Blumberg passiere viel Gutes. Er nannte zwei große Themen: Den weiteren Glasfaserausbau und das Umsetzen des Nahverkehrsplans, für den der Schwarzwald-Baar-Kreis schon rund 20 Millionen Euro investiert habe. Ein Grußwort sprach auch die Landtagsabgeordnete Doris Senger.

Blumberg ist seit einem Jahr "Future Community", ausgezeichnet durch das Land. Bürgermeister Markus Keller präsentierte beim Neujahrsempfang Teile des dreidimensionalen Stadtrundgangs. Mit einem Tablet konnten Besucher im Foyer der Stadthalle drei Punkte einscannen und sahen dann – ganz exklusiv – die alte Burg, die Doggererz-Förderbrücke über das Ried, und sie konnten in das alte Kino gehen und zwei Filme ansehen.

Dieses Hilfsmittel eröffne neue Wege, erklärte Bürgermeister Keller: "Ich bin mir sicher, dass wir damit künftig Projekte der Stadtentwicklung, neue Wohn- und Gewerbegebiete darstellen können."