Eine Moschee im Möbelhaus Hinsch in Blumberg? Bürgermeister Markus Keller und Kaufinteressenten versicheren: Eine Moschee ist nicht geplant. Foto: Stiller

Bürgermeister Markus Keller und Kaufinteressenten versicheren: Eine Moschee ist nicht geplant. 

Blumberg - Ins ehemaligen Möbelhaus Hinsch soll keine Moschee kommen. Das versichert laut Bürgermeister Markus Keller jene türkischstämmige Interessentengruppe, die das Gebäude kaufen möchte.

Hintergrund dieser Aussage ist ein ausführliches Gespräch, um dass die Interessenten Keller gebeten hatten und das am Dienstagabend im Rathaus geführt wurde. Zwei türkischstämmige Familien seien es, die sich für die Immobilie interessierten. Das ehemalige Möbelhaus würden sie gemeinsam kaufen. Komme dies nicht zustande, hätte eine der beiden Familien alternativ zwei Einfamilienhäuser in Blumberg im Blick, die zum Verkauf angeboten werden. Beide Familien hätten versichert, dass sie das Haus lediglich gemeinsam für Wohnzwecke erwerben wollten, so Keller. Die Einrichtung einer Moschee, eines Gebetsraums oder ähnliches sei nach deren Aussage gar nicht geplant gewesen. Vielmehr hätten beide Familien bekundet, dass sie sehr daran interessiert seien, dass die Firma Rewa, die derzeit das komplette Untergeschoss gemietet hat, längerfristig als Mieter erhalten bleibt. Für Keller stellt der Erhalt dieser Betriebsfiliale im Stadtbereich ein besonderes Anliegen dar. Beide Familien hätten ihm sogar angeboten, diese Zusagen schriftlich zu fixieren und versichert, dass über eine Moschee bei der Hausbesichtigung nicht gesprochen worden sei.

Seine Gesprächspartner hatten laut Bürgermeister beklagt, dass sie innerhalb der zur Zeit laufenden Diskussion aufgrund ihrer Religion in ein falsches Licht gerückt worden wären. Dies habe laut Schilderung von einem der Familienväter bereits so weit geführt, dass seine zwei kleine Jungen, die im Ort im Verein Fußball spielen, im Training mit aggressiven Bemerkungen bedacht wurden, berichtete Keller. Dieser Vater, so der Bürgermeister, habe bereits von Kind an die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Erläuterungen der beiden Familien seien durchaus schlüssig gewesen, sagte Keller im Gespräch mit unserer Zeitung.

Ein runder Tisch

Die Aktionslisten der Anwohner gegen eine mögliche Einrichtung einer fundamental-islamischen Religionsstätte in dem ehemaligen Möbelhaus, hatten gestern fast 200 Personen unterzeichnet. Bürgermeister Keller wird die Listen am kommenden Donnerstag im Rathaus entgegennehmen. Er mahnt aber Ruhe und Umsicht an. Für die Befürchtungen und Ängste der Anlieger habe er Verständnis, sie beruhten aber bislang auf Beobachtungen und Annahmen. Keller will daher versuchen, beide Parteien zu einem klärenden Gespräch an einen Tisch zu bringen.

Mit Blick auf die Sparkasse unterstrich der Bürgermeister nochmals seine Position, dass das durch die Kommunen getragene Bankhaus bei der Vermittlung von Immobilien auch auf den Leistungserhalt beziehungesweise die Stärkung von Innenstadtbereichen schauen müsse. Dabei sei das entsprechende Fingerspitzengefühl anzuwenden.