Foto: Bartler-Team

Feuerwehr nach Unfall im Großeinsatz. Gefährt rutscht in Graben, Flüssigkeit tritt aus. Keine Umweltgefahr.

Blumberg-Riedöschingen - Sturmtief "Sabine" hat am Montagmorgen bei Riedöschingen einen Gefahrgut-Lkw umkippen lassen. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz.

Der 60-jährige Lkw-Fahrer fuhr gegen 12 Uhr auf die K 5755 in Richtung Längehaus. Die Polizei vermutet, dass eine starke Windböe des Sturmtiefs "Sabine" den Gefahrgut-Lkw erfasste. Dieser kippte um und blieb seitlich auf der Straße liegen.

Der mit rund 25 Tonnen Wasserstoffperoxid (H2O2) beladene Lkw musste von einem Abschleppunternehmen aufgerichtet und abtransportiert werden. Laut Feuerwehr liefen vermutlich weniger als 100 Liter H2O2 aus. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung und die Umwelt.

Kreisweite Alarmierung

Der Unfall ereignete sich in der Nähe des Zusammenflusses von Kompromissbach und Aitrach, was eine kreisweite Alarmierung auslöste. Bei der Feuerwehr steht Wasserstoffperoxid auf der Gefahrgut-Liste. Es ist ein starkes Oxidationsmittel, das mit anderen Substanzen wie Kupfer oder Messing heftig reagieren kann. H2O2 hat viele Eigenschaften und wird vielfältig verwendet: als Bleichmittel, auch bei Haaren, für die Wasseraufbereitung sowie für die Desinfektion (etwa beim Zahnarzt), für die Sterilisation, in der Medizin, Landwirtschaft und der Biologie, aber auch in Raketen- und Torpedo-Triebwerken.

Eine Gefahr für das Grundwasser war nach Aussage von Blumbergs Kommandant Stefan Band, der den Einsatz leitete, nicht vorhanden. Gefährlich wäre es jedoch gewesen, wenn das Wasserstoffperoxid in das fließende Gewässer der Aitrach gelangt wäre, so Band. Um dies zu verhindern, legten die Mitglieder der Dekontruppe des Gefahrgutzugs im Schwarzwald-Baar-Kreis vor dem nahe gelegenen Bach Sperren an, um die Substanz aufzufangen und später dann zu entsorgen.

Bergungsarbeiten dauern an

Vorsorglich wurde der 60-jährige Fahrer mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Verletzungen wurden bei ihm keine festgestellt.

Vor Ort waren Kreisbrandmeister Florian Vetter, zwei Dekontaminierungstrupps, zwei Chemieberater und ein Verantwortlicher der Umweltbehörde des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Krei. Ebenfalls im Einsatz waren zwei DRK-Rettungswagen sowie mehrere Feuerwehr-Abteilungen, unter anderem Riedöschingen, Blumberg, Riedböhringen und Hondingen. Auch der Gefahrgutzug Villingen-Schwenningen wurde alarmiert. Blumbergs Bürgermeister Markus Keller war auch vor Ort.

Die Bergungsarbeiten dauerten bis zum Abend an. Der Streckenabschnitt war gesperrt.