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Valentin Feucht leitet den Musikverein Achdorf

Viele Wochen des Wartens haben ein Ende. Nach der coronabedingten Zwangspause und dem Aussetzen von Proben und Auftritten von Blasmusikkapellen, traf sich der Musikverein Achdorf jüngst zu seiner ersten Musikprobe.

Blumberg-Achdorf. Dass nun wieder gemeinsam musiziert werden kann, ist den zuletzt in Kraft getretenen Lockerungen zu verdanken. In Absprache mit der Stadt Blumberg wurde ein fünfseitiges Hygienekonzept erstellt, um alle Vorgaben zu erfüllen.

Musizieren an der frischen Luft

Deshalb, und bis zum Einzug in das neue Probelokal im neuen Feuerwehr- und Vereinshaus finden die Musikproben bis auf weiteres auch unter freiem Himmel statt. Durch das Musizieren an der frischen Luft ist die Gefahr einer Ansteckung durch Aerosolflug geringer, und auch das Einhalten der vorgeschriebenen Abstandsregelungen soll dafür sorgen, dass eine mögliche Ansteckungsgefahr reduziert wird.

Die Musiker vom Tal kamen mit Freude zu dieser Probe. Musizieren war in den vergangenen Monaten nur alleine zu Hause oder per Videokonferenz möglich. Die Wiederaufnahme der Proben war gleichzeitig auch der Beginn einer neuen Ära. Die Musiker freuten sich, nun endlich mit ihrem aus Pfohren stammenden neuen Dirigenten Valentin Feucht die erste gemeinsame Probe abzuhalten. Für den erst 21-jährigen Valentin Feucht ist der Musikverein Achdorf, den er offiziell seit dem 1. März leitet, das erste eigene Dirigat. Der neue Orchesterleiter wuchs in einer musikalischen Familie auf. Mutter Bettina Feucht dirigierte den Kirchenchor Pfohren und Vater Gerhard Feucht leitete 20 Jahre erfolgreich die in der Region bekannte Feuerwehrkapelle Pfohren.

Schon als Kind hatte Valentin Feucht viel von der Arbeit seines Vaters mitbekommen und durfte schließlich irgendwann selbst zunächst kleine Ensembles wie Register oder vereinzelt Jugendkapellen leiten.

Fasziniert von der Arbeit und den Eindrücken verschiedener guter Dirigenten absolvierte Feucht im Jahr 2018 mit gerade einmal 19 Jahren den C3-Dirigentenschein für Blasorchester an der Akademie des Bundes Deutscher Blasmusikverbände in Staufen. Der neue Dirigent, der selbst dem Schlagzeugregister angehört, spielte bereits in etlichen Amateurorchestern aller Leistungsklassen, sowie bei zwei Profiblasorchestern, dem Landespolizeiorchester Baden-Württemberg und aktuell beim Heeresmusikkorps Ulm, wo er als auch Soldat bei der Bundeswehr stationiert ist. Er hat er sich für zwei Jahre verpflichtet. Valentin Feucht freut sich auf eine lange, musikalisch fordernde und fördernde, abwechslungsreiche Reise mit dem Musikverein Achdorf.

Nach der neuesten Corona-Verordnung gibt es nun auch für die Musikvereine eine Möglichkeit, wieder zu proben. Und sie können allmählich wieder damit beginnen, Konzerte im Freien zu planen.

Nach den Vorgaben des Bundes Deutscher Blasmusik hat jeder Verein die Möglichkeit, ein für seine Situation entsprechendes Hygiene-Konzept zu erarbeiten und von der Stadtverwaltung absegnen zu lassen. Das Hygiene-Konzept, so heißt es in den Vorgaben des Deutschen Blasmusikbunds vom 5. Juni, müsse insbesondere die Gefährdung der Bläser berücksichtigen und den jeweiligen Ortsbehörden vorgelegt werden.

In Blumberg haben nach Angaben der Stadtverwaltung inzwischen die Musikvereine Randen, Fützen, Riedöschingen und Achdorf solch ein Konzept erstellt und den Probenbetrieb wieder aufgenommen. Beim Musikverein Riedöschingen gilt zum Beispiel: Jeder Musiker bringt seinen eigenen Notenständer und seinen eigenen Stuhl mit. Bei der Vereinsbesprechung der Stadt am 30. Juni hatte die Hauptamtsleiterin über die Entwicklung informiert und einen Mindestabstand von zwei Metern gefordert sowie Maskenpflicht vom Betreten des Proberaums bis zum eigenen Stuhl.

Mit der Stadtkapelle Blumberg sei sie noch im Gespräch, sagte Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy, die Scheffelschulaula, Probeort der Kapelle, befindet sich in einem Schulgebäude, das derzeit von der Werkrealschule als Klassenraum genutzt wird. Andreas Kuntz, Vorsitzender Stadtkapelle, hofft, die Aula baldmöglichst wieder nutzen zu können. "Wir waren einer der ersten Musikvereine in Blumberg, die ein Hygiene-Konzept vorgelegt haben." Bei dem Hygiene-Konzept gehe es nicht nur um die Fläche eines Raumes sondern auch um das Raumvolumen. Die hohe Aula wäre von der Fläche und dem Raumvolumen ideal. "Je höher der Raum ist, umso mehr Leute könnten da rein", erklärt Andreas Kuntz. Davon betroffen seien auch das Akkordeonorchester und die gesamtstädtische Jugendkapelle, die ebenfalls in der Aula der Schule probten.