Rund 130 der knapp 600 Einwohner Hondingens kamen zur ersten Bürgerversammlung im Jahr. Bürgermeister Markus Keller (vordere Reihe links) verfolgte die Ausführungen des Ortsvorstehers mit großer Aufmerksamkeit. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Hondingens Ortsvorsteher Horst Fürderer sieht Entwicklung des Dorfes als Teil des Gesamtstadtkonzeptes

Von Achim Stiller

Hondingen. Wir sind seit der Gemeindereform eine Stadt und stehen auch dazu. Dennoch kann und sollte jeder Ortsteil seine Identität pflegen. Diese bemerkenswerte Botschaft vermittelte Hondingens Ortsvorsteher Horst Fürderer bei der ersten Bürgerversammlung im Jahr vor rund 130 Gästen im Gemeinschaftshaus (wir berichteten).

Das große Interesse bei der Bürgerschaft freute Fürderer und wertet dies als Zeichen gelebten Gemeinsinns, den er auch in seiner Rede unterstrich: "Ich finde es gut hier Heimat zu erleben und ich bin auch ganz einfach stolz darauf, hier in Hondingen diese Heimat erleben zu dürfen." Entsprechend hoch wertet er das bürgerschaftliche Engagement im Ort in vielen Bereichen. Als ausgezeichnete Plattform, dieses heimatliche Selbstbewusstsein in der städtischen Gemeinschaft darzustellen, sieht er die neue städtische Homepage. Für ihn ist sie nach 1972 die digitale Gemeindereform.

Einen Schwerpunkt in seinen Ausführungen setzte Horst Fürderer beim Thema Dorfentwicklung. Eine erste sehr gute Voraussetzung dafür wurde mit dem Ausbau des schnellen Internets geschaffen. Dazu gehört für ihn aber auch das soziale Angebot etwa mit dem gut funktionierenden Kindergarten. Damit die Rahmenbedingungen dafür weiter gut sind, wurde und wird bei der Gebäude- und Anlagenpflege investiert, wie auch in der Spielplatzgestaltung am Gemeinschaftshaus. Hierzu kann sich der Ortsvorsteher eine Bürgeraktion vorstellen.

Die Ortsdurchfahrt Hondingen wird in absehbarer Zeit gerichtet. Dazu besteht Übereinstimmung im Ortschaftsrat, den Charakter der örtlichen Hauptverkehrsstraße aufzuwerten, dennoch aber die ziemlich geradlinige Fahrbahn möglichst verkehrsberuhigend auszubauen. Die Maßnahme wird im Hondinger Gremium aber auch als Kristallisationspunkt für die weitere Dorfentwicklung gesehen. Fürderer stellte in seiner Rede entsprechende Fragen:

u Wie können wir unseren Ort attraktiver gestalten?"

u "Welche Möglichkeiten der Förderung öffentlicher Hand gibt es im Rahmen der Gebäude- bzw. Wohumfelderneuerung?"

u "Welche Möglichkeiten der Förderung gibt es für die Inanspruchnahme von qualifizierten Planungsbüros?"

u "Wie können wir diese Informationen an die Bevölkerung weiterkommunizieren?"

u "Wie können wir den Ort für Familien attraktiver gestalten?"

Den starken Umbruch in den Dörfern sieht Fürderer nur bedingt beeinflussbar, wohl aber könne dieser Prozess aktiv begleitet und an verschiedenen Stellschrauben etwas zu Gunsten der Bevölkerung im ländlichen Raum beeinflusst werden. Dabei soll auch ein besonderes Augenmerk auf die älteren Mitbürger gerichtet werden, damit auch ihnen ein positives Wohngefühl in ihrer angestammten Umgebung erhalten bleibt.

Der Ortsvorsteher und seine Ratskollegen wollen in der Sache Nägel mit Köpfen machen, den Ausbau der Ortsdurchfahrt als Chance ergreifen. Entsprechend soll Hondingen zu einem Dorfentwicklungsmodell angemeldet werden. Dadurch, dass der Ort vor zwei Jahren bereits das Konzept für das Programm Entwicklung Ländlicher Raum (ELR) aufgestellt hat, sieht Fürderer auf dieser Grundlage optimale Voraussetzungen.

Den Bogen zur Gesamtstadt schlug der Ortsvorsteher in seiner Rede dann wieder mit dem klaren Bekenntnis, dass solche Dorfentwicklungspläne natürlich Bestandteil des kompletten Stadtentwicklungskonzeptes "STEP 2030" sein müssten, das der Blumberger Gemeinderat im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht hatte.