Britta Schmidt-Essbach und ihr Sohn Andreas hatten viel Spaß beim Orgelkonzert an der einzigartigen Welte-Orgel in der Riedböhringer St.-Genesius-Kirche. Foto: Meister Foto: Schwarzwälder-Bote

Schmidt-Essbach spielt auf Welte-Orgel

Riedböhringen (lam). Ein Orgelkonzert der Spitzenklasse erlebten die Freunde der Kirchenmusik in der Riedböhringer Kirche.

Die Ortschaft Riedböhringen besteht seit 750 Jahren, die Welte-Orgel gibt es seit 70 Jahren. Passend zum Doppeljubiläum wurde so gebührend gefeiert. Britta Schmidt-Essbach, Diplom-Konzertorganistin aus Lengnau in der Schweiz, spielte auf der Welte-Orgel. Sie ist in der Region bekannt, da sie bis 2001 den Kirchenchor in Epfenhofen leitete. Zu ihrer großen Freude kamen auch viele ihre ehemalige Sänger, um ihrer Musik zu lauschen.

Nach der Begrüßung durch Pfarrer Erwin Roser eröffnete sie das Konzert mit den drei Sätzen aus dem Festgottesdienst von Josef Gruber aus Österreich. Passend zu bevorstehenden Osterzeit folgte das Lied "Ach wie flüchtig" von Georg Böhm. Es folgten weitere Stücke aus dem benachbarten Frankreich, Böhmische Klassik und Folklore aus Tschechien und Präludien aus dem heimischen Bayern. Es wurde offensichtlich, dass sich die Orgel in der Riedböhringer Kirche für jede Stilrichtung ausgezeichnet eignet. Andreas Schmidt, Sohn von Britta Schmidt-Essbach, agierte beim Orgelkonzert als Ansager. Er machte dem Publikum klar, was für eine besondere Orgel sich in der Riedböhringer St.-Genesius-Kirche befindet.

Die Orgel stammt aus dem Jahr 1942 und wurde von der Firma Michael Welte aus Freiburg erbaut. Ganze 40 Welte-Orgeln wurden damals hergestellt, davon existieren nur noch zehn Exemplare. Für den Erhalt dieser Welte-Orgeln setzt sich Andreas Schmidt ein.

Er nannte das Riedböhringer Instrument ein "bedeutendes Landesdenkmal", das von den Registermöglichkeiten auf die Spätromantik zugeschnitten ist. Er freut sich immer wieder, den tollen Klang dieser besonderen Orgel zu hören.

Nach dieser Lehrstunde in Sachen Orgel waren die zahlreichen Zuhörer fasziniert und beeindruckt, zum einen von der Musik und zum anderen von der heimischen Orgel. Bis dahin waren sich nicht alle Riedböhringer und die musikalischen Gäste bewusst, dass der Heimatort von Kardinal Bea eine so bemerkenswerte Orgel besitzt.