Carsharing Blumberg Foto: Lutz

Alexandra Bouillon, Lena Hettich, Markus Keller und Steffen Albert erste Testfahrer /

In Blumberg gibt es jetzt Carsharing. Wer kein Auto hat, kann einen fünftürigen Ford Fiesta nutzen.

Blumberg (blu). Dafür muss man eine scheckkartengroße Mitglieds-Karte für 19,90 Euro erwerben, auf der Karte steht auch die Bedienungsanleitung. Pro Kilometer werden 19 Cent und pro angefangene Stunde werden je nach Tageszeit 1,50 Euro bis zu fünf Euro berechnet.

Die Idee, Carsharing auch im ländlichen Raum anzubieten, hatte Steffen Albert, Geschäftsführer des Autohauses Albert in Hüfingen. Das Autohaus Albert hat die Fahrzeuge angeschafft und übernimmt das Kostenrisiko. In den Städten Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen fand er bereitwillige Kooperationspartner, die Städte kooperieren auch untereinander, so Bürgermeister Markus Keller.

Ansprechpartner in Blumberg waren Lena Hettich und Alexandra Bouillon von der Wirtschaftsförderung, sie legten auch die optische Gestaltung mit der Blumberger Welle fest, erklärten sie bei der Vorstellung am Donnerstag. Das Fahrzeug steht auf dem Parkplatz neben dem Rathaus II. Die Mitgliedskarte soll in Kürze in der Blumberger Touristinformation erhältlich sein.

Die Handhabung sei einfach, erfuhr Bürgermeister Markus Keller. Wer mit dem Fahrzeug fahren will, muss sich mit einer App oder telefonisch anmelden. Wenn man die Karte an eine Stelle auf der Windschutz hält, wird das Auto entriegelt.

Der Schlüssel befindet sich im Handschuhfach, dort ist auch die Tankkarte. Wer seine Fahrt beendet hat, legt den Schlüssel wieder in das Handschuhfach, schließt die Türe und hebt die Karte wieder an die Windschutzscheibe. Dann wird das Auto verriegelt.

Nutzung für jeden möglich

Das Auto hat Schaltgetriebe, ein Display, eine Freisprecheinrichtung, die Rücksitze sind umklappbar.

Nützen können das Auto Privatleute und auch Unternehmen, die zum Beispiel ein zusätzliches Fahrzeug für eine bestimmte Zeit benötigen. Die Stadt werde das Auto auch nutzen, erklärte Bürgermeister Markus Keller.

Zielgruppe sind auch Familien ohne Auto oder mit nur einem Fahrzeug und jüngere Autofahrer, schilderte Steffen Albert. Sinn könne es zum Beispiel für einen Einkauf machen, Albert nannte auch ein Kostenbeispiel: Eine Fahrt von Blumberg nach Villingen-Schwenningen käme auf rund 20 Euro, verglichen mit den Unterhaltskosten für ein eigenes Fahrzeug sei dies deutlich günstiger.

Die ersten Überlegungen und Gespräch fanden noch zu Zeiten der Bürgermeister Anton Knapp (Hüfingen) und Jürgen Guse (Bräunlingen) statt, ließ Bürgermeister Keller wissen. Ihre Nachfolger Michael Kollmeier und Micha Bächle unterstützen das Projekt auch.

Das lokale Carsharing sei eingebunden in das Ford-Carsharing, das Ford zusammen mit Flinkster ins Leben gerufen habe, so Steffen Albert. Flinkster ist eine Tochter der Deutschen Bahn und flächendeckend unterwegs.

In Deutschland gebe es in 350 Städten und Kommunen dieses Carsharing, im Schwarzwald-Baar-Kreis bisher in Villingen-Schwenningen.

Selbstverständlich könne man das Carsharing auch in Zusammenhang mit einer Bahnfahrt nutzen, wenn im Zielort dieses Carsharing angeboten werde.