Sie kennt sich bei Messgewändern aus: Schwester M. Witgard Erler aus dem Kloster Sießen erklärt im Pfarrhaus Hondingen, was es mit den Hondinger Paramenten auf sich hat. Foto: Schwenk Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Vortrag über Messgewänder

Blumberg (mal). Der Arbeitskreis Hondinger Geschichte hatte zu einem Vortrag über Paramente, also Messgewänder aus Hondingen eingeladen. Obwohl es sich um ein eher unbekanntes Thema handelt, fanden sich über 40 Besucher im Pfarrhaus ein.

Schwester M. Witgard Erler aus dem Kloster Sießen, die sich seit 1957 mit Paramenten beschäftigt, führte durch die Entwicklung und die Geschichte der Messgewänder. Der Begriff "Parament" leitet sich vom lateinischen parare ab, also "bereit sein" beziehungsweise Vorbereitung zum Gottesdienst.

14 Messgewänder aus den vergangenen Jahrhunderten sind in Hondingen in gutem Zustand erhalten geblieben und so konnte Schwester Witgard anhand vieler Beispiele unterschiedliche Formen, Stoffe, Verarbeitungen und Verzierungen erläutern.

Die Grundfarbe der Messgewänder (rot, weiß, grün, violett) zeigt den Verlauf des Kirchenjahres. Es gibt gestickte und gewobene Stoffen, wobei die gewobenen Stoffe die wertvolleren sind, denn bei den gestickten Stoffen standen früher mit den Nonnen billige Arbeitskräfte zur Verfügung. So kamen bei einem Ornat bis zu 1000 Arbeitsstunden zusammen, ein heute unbezahlbarer Wert.

Eines der Hondiger Messgewänder besteht aus rotem Stoff mit goldenen Stickereien, das durch diesen Farbkontrast alle Anwesenden sehr beeindruckte. Auch Brautkleider von Königinnen und Herzoginnen wurden früher nach der Hochzeit in Teile zerlegt und in Messgewändern verarbeitet. Heute sind die Messgewänder eher schlichter gehalten. Zum einen aus Kostengründen, aber auch, da mehr die Farbe des Grundstoffs wirken soll und nicht aufwendige Verzierungen. Werner Bogenschütz bedankte sich bei Schwester Witgard für den interessanten und kurzweiligen Vortrag.

Die nächste Veranstaltung der Arbeitskreises Hondinger Geschichte findet am Freitag, 9. November, um 19.30 Uhr statt. Der Blumberger Museumsbahnexperte Dietrich Reimer wird über die nie realisierte Randenbahn berichten.