Der neue Gewässerentwicklungsplan findet auch in Epfenhofen großes Interesse. Referentin ist Carla André vom Amt für Wasser- und Bodenschutz im Landratsamt (links). Foto: Suttheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gewässerentwicklungsplan in Epfenhofen vorgestellt / 30 Kilometer auf Gemarkung betrachtet

Blumberg-Epfenhofen. Die fließenden Gewässer sollen in ihren natürlichen Zustand zurückversetzt werden.

So schreibt es die EU in ihren Wasserrichtlinien vor. Dazu hat der Schwarzwald-Baar-Kreis einen Gewässerentwicklungsplan (GEP) entwickelt. Nach dem ersten Termin für die Gewässer im Raum Blumberg in Riedöschingen folgte am Dienstagabend im Bürgerhaus Biesental die zweite öffentliche Vorstellung. Zahlreiche Vertreter aus Kommingen, Fützen und Achdorf lauschten aufmerksam den Ausführungen der Fachleuchte und stellten gezielte Fragen. Es geht hauptsächlich um den Aubach, den Krottenbach, den Schleifenbach, den Mühlbach, die Aitrach und den Kompromißbach. Rund 30 Kilometer Gewässer auf Blumberger Gemarkung wurden von Fachleuten begangen.

Blumbergs Stadtbaumeister Uwe Veit begrüßte die zahlreichen Teilnehmer. Er umriss den Zweck des GEP, durch den Blumbergs Flüsse und Bäche für Mensch und Tier attraktiver werden sollen. Carla André und Michelle Indlekofer vom Amt für Wasser- und Bodenschutz beim Landratsamt erläuterten die Ziele. Die Gewässer sollten in natürliche Flüsse und Bäche zurück verwandelt werden. Dabei stehen neue Zugänge zum Wasser, das Entfernen von Fremdpflanzen, Verbessern der Lebensverhältnisse für Tiere und Pflanzen und die Beschattung der Gewässerläufe durch heimische Arten wie Weide oder Erle im Vordergrund. Damit soll auch dem dramatischen Insektenrückgang begegnet werden.

Carla André zeigte zunächst Bilder von naturfernen Bachläufen. Bei Gewässern mit Bedeutung für ihre Umgebung sollen Randstreifen als Puffer für unerwünschte Stoffeinträge geschaffen werden, im Innenbereich fünf Meter breit, ab der Böschung im Außenbereich bis zu zehn Meter breit. Bauwerke oder Ablagerungen sind verboten.

Michelle Indlekofer nannte die sechs Punkte für das Umsetzen des GEP. Durch natürliche Überflutungsflächen soll der Hochwasserschutz verbessert werden.

Bessere Durchgänge können es Fischen und Krebsen ermöglichen, die Wasserläufe wieder empor zu wandern. Betonabstürze können durch Raue Rampen aus Steinen ersetzt werden.

Am Kommenbach sollte nicht mehr so viel gemäht werden, sagte Indlekofer. Innerorts sollen Wasserspielplätze, Ufermauern mit Lückensystem und das Offenlegen überbauter Gewässerabschnitte das Ortsbild aufwerten.

85 Prozent der entstehenden Kosten trägt das Land Baden-Württemberg. Uwe Veit erklärte, dass zunächst im Austausch mit den Ortschaftsräten eine Prioritätenliste erstellt werde. Korrekturen am GEP nimmt das Landratsamt entgegen.