Die "Waldstrolche" vom Waldkindergarten Egenhausen säten eine Mischung aus heimischem Blumen- und Gräser-Samen für eine Blumenwiese aus. Mit dabei: Lilli Wahli und Bürgermeister Sven Holder. Foto: Stadler

Mit Unterstützung der Gemeinde Egenhausen haben die "Waldstrolche" bei den alten Eichen eine Blumenwiese eingesät.

Egenhausen - Auf mehr als 450 Flächen im Gebiet Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord gibt es inzwischen schon ökologisch wertvolle Insektenparadiese mit blühenden Blumenwiesen, erzählte Naturpark-Projektmanagerin Lilli Wahli den 21 Waldstrolchen und ihren Erzieherinnen beim Aussaattermin an der Grünfläche bei den Eichenbäumen. Seit einigen Jahren unterstütze man mit dem Projekt "Blühender Naturpark" die Region, um blumenbunter zu werden. Bürgermeister Sven Holder freute sich im Beisein von Naturschutzwart Karl-Heinz Gänßle und Kämmerer Daniel Merkle, dass die Gemeinde sich für das Anlegen von blühenden Flächen im Ortsbereich entschieden habe. Noch mehr freute er sich darüber, dass die Waldstrolche quasi die Patenschaft für die mehrjährige Blumenwiese übernehmen und das Saatgut auf der vorbereiteten Fläche verteilten.

Bauhof bereitet Projekt vor

Reinhold Stickel und Hans-Peter Seeger vom Bauhof hatte die Voraussetzungen für die Neuanlage der Blumenwiese geschaffen und den Boden auf der großen Grünfläche mit Sand durchsetzt, damit die Samenmischung für heimische Blumen- und Gräser gute Bedingungen zum Keimen, Wachsen und Blühen findet. Für alle Waldkindergartenkinder hatte Lilli Wahli grüne Eimerchen mitgebracht. Rasch befüllte Stickel die Transportgefäße mit Sand und Samen. Die Waldstrolche konnten es kaum abwarten, mit der Aussaat loszulegen und verteilten emsig das vorbereitete Saatgut aus den Eimern auf dem rund 400 Quadratmeter großen Areal.

Kornblumen und Mohnblüten

Anschließend zeigte die Naturpark-Projektmanagerin den Kindern Bilder, wie die Fläche bald schon aussehen soll. Bereits in diesem Jahr sollen dort blaue Kornblumen und rote Mohnblüten die ersten Wildbienen anlocken. Aber auch für Grashüpfer, Schmetterlinge, Marienkäfer, Schnecken, Hummeln und Regenwürmer wird sich die bunte Blumenwiese in ihrer blühenden Vielfalt und den Gräsern dazwischen zu einem Lebensraum für bis zu 460 verschiedene Arten entwickeln. Doch bis es soweit ist, vergehen noch einige Wochen. Frühestens in vier bis fünf Wochen, rechnet Wahli damit, dass es – wenn die ausgesäte Fläche bis zur Keimung des Samens feuchtgehalten wird – hier etwas zu sehen gibt und die ersten zarten Pflänzchen sprießen.

Holder begrüßt Beitrag zur Artenvielfalt

Farbtupfer setzen künftig besondere Akzente und spiegeln die Naturvielfalt. Die mehrjährige Samenmischung lässt viele Blüten und Gräser, wie beispielsweise Margeriten, erst im zweiten Jahr erblühen. Bürgermeister Holder begrüßte diesen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in Egenhausen sehr. Und Naturschutzwart Karl-Heinz Gänßle hat schon eine weitere Fläche ins Auge gefasst, die sich ebenfalls als Blumenwiese anbieten würde.

Zum Aussaattermin begleitet wurden die "Waldstrolche" von ihren Betreuerinnen Susanne Frey, Else Schöpfle, Marie Kaupp und Susanne Winkler.

Die Blumenwiese bei den alten Eichen in Egenhausen ziert künftig ein Hinweisschild des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, auf dem die Fläche als "Hummelstaat" – eine bunte Blumenwiese für blühende Vielfalt – bezeichnet wird.