Musste bislang bei fast jeder Dschungelprüfung antreten: Sarah Knappik. Foto: RTL

Nur einmal hat unsere Autorin reingezappt - jetzt kommt sie nicht mehr davon los.

Oh mein Gott! Wie konnte es nur dazu kommen? Ich, als absolute Gegnerin des Unterschichtenfernsehens und der Volksverdummung durch sinnlose Bespaßung, schaue "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus". Gestern hatten wir Besuch und ich konnte nur denken: "Hoffentlich verpasse ich die Dschungelprüfung nicht." Was ist nur aus mir geworden? Und wovor ich wirklich Angst habe: Muss ich jetzt auch "Frauentausch" anschauen? Okay, keine Panik. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Beginnen wir mit dem Zeitpunkt, als sich das Niveau aus meinem Leben verabschiedete.

An einem ganz normalen Freitagabend sitze ich auf meinem Sofa. Genüsslich schaue ich auf 3sat die ZDF-History-Folge über Fidel Castro. Doch kurz vor dem Ende schaltet mein Freund um. Etwas überrascht warte ich auf das Ende der Werbeunterbrechung. Und plötzlich springt mich das Grün des australischen Dschungels an. Meine Versuche, mir die Fernbedienung wieder zu holen, blieben erfolglos. Mir blieb nichts anderes übrig, als die H-Promis dabei zu beobachten, wie sie ihr Camp beziehen. Und da muss es dann passiert sein: Irgendetwas hat meinen Geist gefangen genommen und in die hinterste Ecke meines Körpers verbannt.

Denn seitdem sitze ich jeden Abend vor dem Fernseher und warte, bis es endlich 22.15 Uhr ist und sich die "Stars" wieder ekeln und anzicken. Vor allem Sarah hat es mir angetan. Ich war sogar schon mehrmals versucht anzurufen, um meinen Teil dazu beizutragen, dass sie die nächste Dschungelprüfung auch ja bestreiten muss. Aber was macht diese Faszination aus? Ist es einfacher Voyeurismus, reine Schadenfreude - oder doch eher die von Sonja Zietlow und Dirk Bach mit Verachtung und Häme gespickte Moderation? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Und das macht mir Angst!