Monopoly Revolution ist rund und voller Effekte. Die schönen Geldscheinchen sucht man hier vergebens. Foto: AP

Retro ade: Bargeldlos wickeln die Spieler beim „Monopoly Revolution“ ihre Kaufgeschäfte ab.

Warum ich gerne Monopoly spiele? Es fühlt sich einfach verdammt gut an, mächtig viel Geld in den Händen zu halten. Scheinchen zählen, sortieren, wechseln, leichtsinnig für Häuser- und Straßenkauf verplempern.

Doch auch bei den sonst so altmodischen Brettspielen hält die digitale Welt Einzug. Bargeldlos wickeln die Spieler beim neuen „Monopoly Revolution“ ihre Kaufgeschäfte ab. Chipkarte rein, pieps, Chipkarte raus. Wie im echten Leben verliert man auch hier schnell den Überblick über Hab und Gut.

So viel zum pädagogischen Auftrag des Brettspiels. Kopfrechnen ist doch retro! Braucht heutzutage keiner mehr.

Vielleicht gehört das runde Elektro-Monopoly gar nicht auf den Spieltisch Minderjähriger. Was ein Grund für die farb- und lieblose Gestaltung sein könnte. Laut Hersteller eine „moderne Farbgebung in schwarz/weiß“.

Ähnlich wie bei einem Computerspiel wird man auch hier mit Geräuscheffekten und Musik zugedröhnt. Das sogenannte „Revolution-Center“ regiert das Spiel, kassiert ab, setzt ein Zeitlimit, gibt Anweisungen. Sogar die guten alten Ereigniskarten werden jetzt digital angezeigt.

Mit einem geselligen Familienspiel hat das revolutionierte Monopoly für mich nichts mehr zu tun. Sind die Batterien leer, ist der Spaß vorbei.

Auf meinem Wunschzettel steht das moderne Monopoly jedenfalls nicht. Entweder ich mache einen nostalgischen Spieleabend in geselliger Runde oder ich setze mich vor den Computer und zocke alleine und lass mich von Spezialeffekten zudröhnen.