Sind von dem Programm vollauf überzeugt: die Verantwortlichen in Sachen Bewegungspass. Foto: Schwarzwälder Bote

Bewegungspass: Interesse an dem Pilotprojekt ist groß / Programm zur Schulung der Motorik für Kinder ab zwei Jahren

Nach dem "laufenden Schulbus" gibt es in Bitz ein neues Pilotprojekt, das beispielgebend für den Zollernalbkreis sein dürfte. Der Stuttgarter Bewegungspass als gesundheitsfördernde Maßnahme für Kinder im Alter zwischen zwei und sieben Jahren wird eingeführt.

Bitz. Der Impuls für das maßgeschneiderte Programm zur Schulung der Motorik bei Kindern ab zwei Jahren bis zur Grundschule kam von Hans-Jürgen Peter. Da die Vereinsführung des Turnvereins Bitz in der jüngsten Ausschusssitzung im Dezember grünes Licht für den Bewegungspass erteilt hat, sind die Weichen dafür gestellt. Am 2. Januar haben Vertreter des TV Bitz und des Netzwerks "Kinder unsere Zukunft, Bitz bewegt sich" im Landratsamt Zollernalbkreis mit Lisa Wagner von der Geschäftsstelle Kommunale Gesundheitskonferenz die Details besprochen, und ab April kann es losgehen.

Bei einem Informationsabend im Bitzer Rathaus waren Vertreter von Kindertagesstätten, Schulen und Vereinen aus Haigerloch, Balingen, Albstadt und der Region anwesend. Mitten unter ihnen auch Jürgen Koch, Präsident des Turngaus Zollern-Schalksburg. Bürgermeister Hubert Schiele hob die Koordination von Kindertagesstätten, Schule und Vereinen im Ort hervor. Dort gebe es für alle Altersklassen maßgeschneiderte Sportangebote. Das Programm des Bewegungspasses finde seine Zustimmung.

Der Hauptreferent, Andreas Mündörfer vom Amt für Bewegungsförderung und Sportentwicklung Stuttgart war angereist, um den Bewegungspass im Detail vorzustellen, den Interessierten ein Werkzeug an die Hand zu geben und die Ergebnisse aus Stuttgart zu präsentieren. Und diese sind nach Meinung der Teilnehmer durchaus beeindruckend.

Alle motorischen Fähigkeiten der Kinder zwischen zwei und sieben Jahren haben sich bis zum Einschulungstermin verbessert. Der Fokus liegt auf der frühkindlichen Phase zwischen drei und sechs Jahren. Kindgerecht werden die Spiele und Übungen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen acht Tieren zugeordnet: Schlange, Känguru, Eichhörnchen, Bär, Krebs, Affe, Seehund und Ameise. Spielerisch, unbewusst und "drachenstark" werden die elementaren Grundlagen für die motorische Entwicklung der Kinder wie Laufen, Springen, Balancieren, Klettern, Werfen und Fangen geübt. Die Fortschritte jedes Kindes werden im Bewegungspass dokumentiert. Er belegt, welche Fertigkeiten das Kind beherrscht, denn für jede absolvierte Übung gibt es einen Drachenaufkleber von einer speziell zertifizierten Sportfachkraft des Vereins oder von den Fachkräften in der Kindertagesstätte – grün für die Buben, pink für die Mädchen. Wenn mindestens 32 Drachenaufkleber gesammelt wurden, erhält das Kind sein eigenes Drachen-T-Shirt. Das Zertifikat wird am 14. April in Bitz bei einer ganztätigen Fortbildungsveranstaltung für Erzieher, Übungsleiter und Trainer erworben. Das Interesse daran ist groß. Die Liste zur Anmeldung ist voll. Jürgen Koch versprach Unterstützung für weitere Lehrgänge. Die Fortbildungen sollen für alle Teilnehmer kostenneutral sein. Lisa Wagner bot sich an, die erforderlichen Übungsmittel anhand einer ausgegebenen Materialliste zu besorgen, die dann beim Landratsamt Zollernalkreis erhältlich sein werden. Das Amt für Sport und Bewegung gibt es die Drachenaufkleber auf Anfrage an zertifizierte Sportfachkräfte der Vereine und an Fachkräfte für Bewegungserziehung der Kindertagesstätten aus.