Fotovoltaikanlagen helfen, Treibhausgas deutlich einzusparen. Symbol-Foto: Weihrauch Foto: Schwarzwälder-Bote

Dennoch ließe sich laut Experten in Bitz einiges an fossilen Brennstoffen einsparen

Bitz (rd). Eine Energiewende in Bitz könne es nur geben, wenn es sich dabei um eine "Wärmewende" handle, hat Matthias Schlagenhauf von der Energieagentur Zollernalb betont. Er stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Ergebnisse der Energie- und Treibhausbilanz vor.

Die Grundlage für die Energie- und Treibhausbilanz bildet das Pilotprojekt "Coaching kommunaler Klimaschutz" aus dem Jahr 2014. Ziel dieser Bilanz ist eine solide und fortschreibbare Datengrundlage, auf der ein Klimaschutzprogramm aufgebaut werden kann.

Rund 57 Millionen Kilowattstunden Energie verbrauchte Bitz im Jahr 2012. 16 Prozent davon entfallen auf Strom, 18 Prozent auf Kraftstoffe, den großen Rest – nämlich 66 Prozent – macht die Wärmeerzeugung aus. Die meiste Energie verbrauchen private Haushalte mit einem Anteil von 61,4 Prozent; größter Energieträger ist das Heizöl mit einem Anteil von 36 Prozent. 1408 Gebäude mit Wohnraum wurden bei der Bilanz berücksichtigt. Weil rund drei Viertel dieser Gebäude vor 1978 erbaut wurden – in diesem Jahr ist in Deutschland die erste Klimaschutzverordnung in Kraft getreten –, weisen diese höchstwahrscheinlich einen schlechten energetischen Standard auf. Zudem sind rund ein Drittel aller Gasheizungen älter als 25 Jahre und somit veraltet.

Schlagenhauf sah besonders in diesem Bereich ein hohes Einsparpotenzial. Positiv sei aufgefallen, dass 39 Prozent aller Gebäude zusätzlich zum fossilen Brennstoff auf eine nachhaltige Wärmequelle setzen.

Der Energieverbrauch in kommunalen Liegenschaften sei, was die Wärmeerzeugung angehe, vorbildhaft: rund 56 Prozent stammen aus erneuerbaren Energien. Dazu bei tragen die Hackschnitzelanlage im Schulzentrum und die Pelletheizung im Kindergarten in der Heinrich-Cless-Straße. Den Vergleich mit anderen Gemeinden im Zollernalbkreis muss Bitz nicht scheuen. Pro Kopf beträgt der Ausstoß von Treibhausgasen in Bitz 4,9 Tonnen im Jahr, im Kreis liegt der Wert bei 8,8, im Land bei 8,7. Dieser niedrige Wert resultiert unter anderem daraus, dass in Bitz rund 15 Prozent Strom aus Photovoltaikanlagen stammen.

Bei der Wärmeerzeugung schneidet Bitz im Landesvergleich ebenfalls gut ab: Von den rund 38 Millionen benötigten Kilowattstunden, um Wärme zu erzeugen, entfallen 22,1 Prozent auf erneuerbare Energien – landesweit liegt dieser Wert bei rund elf Prozent.

Mit Hilfe eines Energie- und Klimaschutzkonzepts für Bitz könnten weitere Potenziale aufgedeckt werden. Dafür müsste Bitz rund 5300 Euro in die Hand nehmen, die Wolfgang Ziemen als akzeptabel ansah, angesichts des Einsparpotenzials.