Der SV Musbach stand in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils weit oben in der Tabelle. Nun hoffen die Trainer und Spielerinnen, dass diese Saison ausgespielt werden kann. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Frauenfußball: Nach der Annullierung der Runde starten die Mannschaften langsam in die Vorbereitung

Start in Vorbereitung steht bevor

Die Fußballsaison der Profis ist beendet. In den Amateurligen ruhen die Bälle allerdings schon seit langem. Wir konnten mit einigen Damen-Trainern in den vergangenen Wochen sprechen, um die Situation nach dem Abbruch und jetzt auch vor einer voraussichtlichen baldigen Wiederaufnahme des mannschaftlichen Trainingsbetriebes zu durchleuchten. Zwei Vertreter der Region traf der Abbruch besonders hart: den Verbandsligisten SV Musbach und den Regionenligist SGM Glatten/Hopfau.

Musbachs Damen standen, nachdem sie im vergangenen Jahr den Aufstieg als Zweiter verpasst hatten, als Tabellenführer in der Verbandsliga da, als die Saison ein jähes Ende fand. Noch bitterer ist der Abbruch für die SGM Glatten/Hopfau. Als Meister der verkürzten Saison 2019/2020 verzichtete die neugegründete Spielgemeinschaft auf einen Aufstieg. In der letzten Saison war dann aber die klare Zielvorgabe der Aufstieg. Auf Tabellenplatz zwei liegend und ein Spiel weniger als der Spitzenreiter SGM Aichhalden/Rötenberg/Waldmössingen schien alles zu passen, was die Zielvorgabe anging. Doch dann kam alles anders.

Beiden Trainern der erwähnten Mannschaften, Mathias Illg, Trainer vom SV Musbach, und Thomas Wagner, der die Geschicke bei der SGM Glatten/Hopfau leitet, konnten wir für eine kleine Fragerunde gewinnen. Mit Mathias Niethammer haben wir dazu noch einen Trainer vom Bezirksligisten SGM Bierlingen/Trillfingen befragt, um einen möglichst ligenübergreifenden Eindruck der aktuellen Situation zu bekommen.

Mathias Illg, SV Musbach: "Natürlich ist der sportliche Aspekt nicht gut, man verliert wieder über ein halbes Jahr, um die Mannschaft weiterzuentwickeln, vieles was man sich gemeinsam erarbeitet hatte, muss man wieder von vorne beginnen. Die Planungen laufen, ich hoffe und wünsche mir, dass es dann eine ›normale‹ und vor allem mal wieder eine komplette Saison geben wird. So wie es bisher aussieht wird der bisherige Kader zusammenbleiben, vielleicht sogar eher noch ergänzt werden.

Daniel Schlaak, Mathias Schwind und ich haben unsere Verträge als Trainergespann verlängert. Von daher blicken wir nach vorne – auf eine hoffentlich erfolgreiche kommende Saison.

Das, was wir uns erarbeitet hatten, müssen wir wieder neu aufbauen. Unsere Mädels sind noch motiviert und arbeiteten über die komplette Zeit im individuellen Training weiter. Ich hoffe, dass die Motivation auch in der kommenden Saison nicht sinken wird, aufgrund eines vielleicht erneuten Saisonstopps im Winter."

Thomas Wagner, SGM Glatten/Hopfau I: "Die Beendigung und Annullierung der Saison hat sich als alternativlos abgezeichnet. Insofern wurden wir von der Entscheidung nicht überrascht und haben damit gerechnet. Natürlich ist es für unsere SG I, die gute Chancen auf einen Aufstieg in die Landesliga hatte, besonders ärgerlich und enttäuschend. Erschwerend kommt noch hinzu, dass wir den Aufstieg letzte Saison abgelehnt haben. Nun gilt es, nach vorne zu schauen und einen neuen Anlauf zu nehmen.

Es muss aktiv verhindert werden, dass Spielerinnen ›aufgeben‹, abspringen und aufhören. Hierauf haben wir bereits in den vergangenen Monaten einen Schwerpunkt gelegt."

Derzeit treffe man sich zwanglos "nur zum Kicken". Ab dem 13. Juli starten die Mannschaften in die Vorbereitung. Einige Testspiele sind bereits vereinbart.

Wagner sieht sein Team intern gut aufgestellt, "sodass ich davon ausgehe, dass wir wieder mit beiden Mannschaften nächste Saison ohne große Veränderungen, vielleicht sogar mit dem ein oder anderen Neuzugang an den Start gehen werden".

Mathias Niethammer, SGM Bierlingen/Trillfingen: "Zum Glück gibt es bei uns keine Spielerin, die unterrichteter Dinge aufhören muss. Personell gibt es bei uns Stand jetzt, keine Veränderungen. Alle Spielerinnen haben für die kommende Saison zugesagt. So gehen wir mit einem breiten Kader in die kommende Saison.

Bisher war es so, dass ich als erster Trainer fungiert habe. Dies kann ich zeitlich nicht mehr alleine machen, da ich zur neuen Runde auch noch eine aktive Herrenmannschaft übernehmen werde. Daher wird es kommende Saison so sein, dass ich zusammen mit dem bisherigen Co-Trainer Dieter Breiter ein gleichberechtigtes Trainer-Duo bilde.

Ich denke es wird ein wenig dauern, wieder in den Rhythmus zu kommen, da man fast ein Jahr kein Fußball mehr gespielt hat. Wobei ich generell glaube, dass es keine größeren Schwierigkeiten gibt, da wohl alle einfach voll motiviert sein werden. Wir freuen uns einfach sehr darauf, dass es bald wieder los geht, da nicht nur das Fußballspielen an sich fehlt, sondern auch das Kameradschaftliche."