Der Ortsteil Thanheim arbeitet derzeit an einem Konzept für einen Dorfladen. Das Ergebnis der Bürgerbefragung wurde in einer Informationsveranstaltung veröffentlicht Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerbefragung: 81 Prozent finden Nahversorgung wichtig / Viele Bürger würden sich an Projekt beteiligen

Von Jörg Wahl

Bisingen-Thanheim. Ein Dorfladen in Thanheim wäre für eine lebendige Dorfgemeinschaft von Vorteil. Deshalb wird nun ein Konzept erarbeitet, wie man das Projekt mit Bürgerbeteiligung stemmen könnte. So das Fazit des Informationsabends am Mittwoch im alten Schulhaus.

Ortsvorsteher Rudolf Buckenmaier gab am Mittwoch die Auswertung der Haushaltsbefragung für einen Dorfladen in Thanheim bekannt. Zwar kamen nur 20 Interessierte zu der Informationsveranstaltung, doch es fand ein reger Gesprächsaustausch statt. Im Juli wird es nochmals eine Veranstaltung für die Bürger geben. Im Herbst soll dann entschieden werden, ob das Projekt Dorfladen umgesetzt wird, erklärte Buckenmaier den Ablauf des Projekts.

Bereits im vergangenen Jahr sprachen im Ortschaftsrat Thanheimer Bürger den Wunsch nach einer Einkaufsmöglichkeit im Ort an. Eine Arbeitsgruppe wurde eingerichtet, deren Ziel ist, sowohl die Nahversorgung mit Lebensmitteln als auch die Kommunikationsmöglichkeit beim Einkauf zu beleben.

Insgesamt wurden 435 Fragebögen an die Haushalte in Thanheim – etwa 950 Einwohner – verteilt. 114 kamen zurück, das entspricht einer Quote von 26,2 Prozent, gab Buckenmaier bekannt. Auf jedem Fragebogen standen zwölf Fragen zu Relevanz und möglichem Angebot in einem Dorfladen. Zudem wurde abgefragt, wie viele Personen im jeweiligen Haushalt leben, ob es in diesem ein Auto gibt und welche Altersgruppen im Haushalt leben. Geklärt wurde mit den Fragebögen auch, wie hoch die Bereitschaft unter den Befragten ist, Anteilsscheine zu erwerben und das Projekt damit finanziell zu unterstützen.

81 Prozent der Rückläufer gaben an, dass die Nahversorgung wichtig ist und sie diese auch nutzen würden, wobei der Großteil nicht auf eine solche Einrichtung angewiesen ist. Laut Fragebogen kaufen 111 Personen drei bis vier Mal wöchentlich ein, 272 kaufen einmal wöchentlich ein, täglich kaufen elf Personen ein. Viele der Befragten seien bereit, so Buckenmaier, für regionale Produkte mehr zu bezahlen – ein günstiger Einkauf ist vielen unwichtig. Backwaren, Obst, Gemüse, Käse, Fleisch und Wurst sind gewünschte Waren. An möglichen Dienstleistungen werden als Wünsche eine Postannahmestelle, Backwaren am Sonntag, ein schwarzes Brett, ein Café mit Sitzgelegenheit und eine Annahmestelle für Reinigung und Schuhreparaturen aufgeführt. 36 Prozent der befragten Haushalte wären sogar bereit, das Projekt als Helfer zu unterstützen.