Nicht mehr wegzudenken von der Fasnet sind die Butzen mit ihrem augenfälligen Häs. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Narretei: Oberbutz Michael Müller berichtet über die Geschichte der Figuren / Derzeit 270 Mitglieder

Bisingen (jw). Frank Stiller von der Promi-News-Plattform "Promigeflüster" hat Oberbutz Michael Müller interviewt. Zuvor waren mit ihm unter anderem die Zoller-Hexen aus Hechingen und die Feuerhexen aus Balingen virtuell im Gespräch. Im sechsten Teil seiner Reihe "Fasnetgeflüster" unterhielt er sich nun mit Müller über die Figuren der Butzen, über Kanoniere und den Medicus.

Seit 1957 gibt es die Bisinger Butzen, erst vor vier Jahren haben sie ihr 60-jähriges Bestehen mit einem Ringtreffen gefeiert. Der Oberbutz erzählte die Zunftgeschichte, von der Entstehung über die Aktivitäten zur Tradition und Brauchtumspflege. Außerdem stellte er Aufmachung mit Butzengewand und Maske vor. Die Butzengruppe hat heute in der Bisinger Fasnet als Traditionsgruppe ihren festen Platz und ist bei zahlreichen Veranstaltungen präsent, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Gemeinde, wie auch bei internationalen Narrentreffen im benachbarten Ausland.

Zudem zählt die Butzenzunft seit einigen Jahren zum Narrenfreundschaftsring Zollernalb, wo auch die Bisinger Hexen und die Nichthuldiger und Kirchamäus gelistet sind. Durch mündliche Überlieferung ist belegt, dass sich die Butzen bereits in den 30er-Jahren an der Bisinger Ortsfasnet beteiligten und dabei schon einige Pestmännle die Straßen entlang zogen. Das Butzen-Häs besteht aus der schwarzen Kopfmaske mit vielen bunten Bändern. Fell-Augenbrauen, ein Lippenbart, sowie die heraushängende rote Zunge machen die Maske zum Hingucker

Den Körper bedeckt ein weit wallendes schwarzes Gewand, welches wiederum mit Schellen in unterschiedlichen Größen besetzt ist. Schwarze Hosen und Fellstiefel runden das Gesamtbild ab. Der Oberbutz (Michael Müller), quasi der Zunftanführer der Gruppe, ist in ein rotes Gewand gekleidet und bildet einen Kontrast zu den übrigen aktiven Mitgliedern. 1972 fand die Erweiterung der Gruppe um eine Kanone und die dazugehörigen Kanoniere statt. Diese geben bedingt durch ihre farbenprächtigen Uniformen bei jedem Umzug ein schönes Bild ab.

Die Zunft besteht momentan aus rund 270 Mitgliedern, wovon etwa 170 an der Zahl über 18 Jahren ist.