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Nichthuldiger und Kirchamäus läuten Fasnet ein. Furchteinflößendes Pestschauspiel der Bisinger Butzen.

Bisingen - Mit dem abendlichen Spektakel am Dreikönigstag läuteten die Butzenzunft und die Narren um die Nichthuldiger und Kirchamäus die Fasnet offiziell ein. Zahlreiche Bisinger, unter ihnen  Bürgermeister Roman Waizenegger und das Präsidium des Narrenfreundschaftsrings Zollernalb, verfolgten auf dem Marktplatz die traditionelle Zeremonie.

Zur Fasnet-Eröffnungsparty hatten die Bisinger Butzen schon am Montagabend ins Vereinsheim des FC Steinhofen eingeladen. In der Ortsmitte trafen sich dann die zwei Zünfte samt der Lumpenkapelle am Dienstagabend pünktlich um 18 Uhr. Vorausgegangen war das jährliche Masken- und Häsabstauben, Häsausschittla und Häsauslüften, und das Besawezza. In Thanheim und Wessingen  gingen die Maurochen und  die Gempleswatter diesem Brauch nach.

Sternförmig, in origineller Aufmachung und mit lodernden Fackeln marschierten die Nichthuldiger und Kirchamäus auf den Marktplatz und formten einen großen Kreis um den Nichthuldigerbrunnen. Die Lumpenkapelle "Daagdieab" unterhielt das Publikum.  Narrenvater Rainer Lacher verkündete lautstark: "D’ Fasnet fiart jetzt wieder s’Woat" und "Schultes, du bekommst auch noch dein Fett ab."

Mit einem Maustanz bereicherten die Kirchamäus das Spektakel. Große Mühe hatten anschließend ein paar Nichthuldiger beim Einzug des Wedelweibles auf dem Ochsenkarren. Sie zerrte so lange an den Stricken, bis sie frei kam und  in die Nacht entwischte.  Ebenso mussten sich die Nichthuldiger mit dem Hangengoascht auf dem Ochsenkarren rumplagen,  Die "Bisenger Daagdieab Lompa" trumpften mit dem Bisinger Narrenmarsch "Humor ihr Bisinger Schwoba" und weiteren Fasnets- und Lumpenliedern auf. Die Narren tanzten dazu im Kreis mit ihren Fackeln.

Ein weiterer Höhepunkt war im Anschluss das furchteinflößende Pestschauspiel  der Bisinger Butzen. Wie damals im 17. Jahrhundert belebten einige Kanoniere mit Böllerschüssen den Marktplatz, als plötzlich mehrere jammernde, kranke und blasse Gestalten auftauchten. Der herbei gerufene Medicus stellte bei ihnen den schwarzen Tod fest, ließ die Erkrankten  Lebertran trinken und hüllte die Szene in Rauch. Er rief die Butzen zur Hilfe, um der Pest ein Ende zu bereiten. Diese kamen in Scharen aus allen Himmelsrichtungen auf den Marktplatz, kreisten die pestgeplagten Kranken ein, verfrachteten sie auf einen Ochsenkarren und schafften sie aus dem Ort.