Gemeinderat: Trägerverein soll für eine höhere Belegungsquote sorgen

Der Waldorf-Kindergarten in Wessingen erhält von der Gemeinde Bisingen künftig einen höheren Zuschuss. Im Gegenzug wurde der Trägerverein aufgefordert, sich um eine stärkere Auslastung der Einrichtung zu bemühen.

Bisingen-Wessingen. Eines wurde an diesem Abend aus den Äußerungen von Bürgermeister Roman Waizenegger und den Gemeinderäten klar: Die Gemeinde steht hinter diesem besonderen Kindergarten, der in Wessingen bereits seit über 25 Jahren steht. Wie viel man dafür allerdings zu zahlen bereit ist, und wie zu beurteilen ist, dass Bisinger Kinder in dieser Einrichtung nicht einmal die Mehrheit bilden, darüber gab es eine längere Diskussion.

Andreas Walter, Vorstand im Trägerverein, erläuterte den Räten zunächst die Situation. Kirchliche Träger erhielten in der Regel bis zu 90 Prozent der Kosten von Land und Kommune bezahlt, beim Waldorfkindergarten seien es nur 71 Prozent. Das bedeute für Eltern wesentlich höhere Gebühren als für Gemeindekindergärten. Mittlerweile seien Rücklagen aufgebraucht, weitere Gebührenerhöhungen aber nicht mehr zumutbar. "Wir sind jetzt an einem Punkt, wo es einfach nicht mehr reicht", betonte er.

Gemeinderat Klaus Ertl lobte in seinem Redebeitrag zwar auch zunächst das tolle Angebot des Kindergartens, legte dann aber den Finger in eine offene Wunde: Die Einrichtung ist derzeit nur zu zwei Dritteln ausgelastet, und unter den betreuten Kindern sind nur sieben, die in Bisingen wohnen. Die Gemeinde zahle so bereits jetzt viel mehr für einen Platz im Waldorfkindergarten als für einen Platz in Regelkindergärten.

Es zeigte sich aber auch, dass sich die Zahlen nicht genau vergleichen lassen, dass der Wessinger Kindergarten nur eine Gruppe hat, was automatisch höhere Kosten bringt als ein mehrzügiger Kindergarten. Und natürlich ist der Wessinger Kindergarten ein wichtiges Glied in der Kette der Kinderbetreuung in Bisingen.

Bürgermeister Roman Waizenegger machte klar, dass es aus seiner Sicht sinnvoll sei, die Finanzierung des Wessinger Kindergartens auf eine sichere Basis zu stellen, statt jedes Jahr über Einzelzuschüsse zu reden. Er betonte aber, dass man im Gegenzug auch genau beobachten werde, ob sich die Belegungszahlen verbessern.

Andreas Walter sagte zu, dass der Trägerverein des Waldorf-Kindergartens intensiv an diesem Ziel arbeiten will, indem verstärkt Öffentlichkeitsarbeit betrieben werde. Aber auch Kleinkindergruppen sollen wieder angeboten werden.

Am Ende stimmte der Bisinger Gemeinderat dem höheren Zuschuss zu. Die Gemeinde kostet das jährlich 14 000 Euro.