Verkehr und kein Ende: So könnte man die Situation an der Thanheimer Straße zusammenfassen. (Archivbild) Foto: Kauffmann

Weiterer Entwurf liegt fünf Jahre nach dem ersten Beschluss vor. Vorschlag: 30er-Zone.

Bisingen - Es ist so weit: In der nächsten Gemeinderatssitzung wird der Lärmaktionsplan vorgestellt. Dieser fasst zusammen, wo in Bisingen der Verkehrslärm am lautesten ist und welche Maßnahmen Abhilfe schaffen könnten. Betrachtet wurden dabei insbesondere die Hauptverkehrsadern: Thanheimer Straße, Hauptstraße, Heidelbergstraße, Lenau- und Balinger Straße sowie die Bundesstraße 27.

Im Lärmaktionsplan wird unter anderem eine Tempo-30-Zone zwischen dem Kreisverkehr an der Heidelbergstraße (beim ehemaligen Geschäft Groß und klein) und der Einmündung in die Angelstraße an der Thanheimer Straße vorgeschlagen. Zudem soll bei anstehenden Fahrbahnerneuerungen lärmmindernder Asphalt ("Flüsterasphalt") verwendet werden.

Beschlossen hat der Gemeinderat, einen Lärmaktionsplan aufzustellen, bereits vor fast genau fünf Jahren, im Oktober 2014. Warum hat es so lange gedauert?

Deutlich mehr Schwerverkehr

Dafür gibt es ein ganzes Bündel von Gründen, die die Erstellung des Lärmaktionsplans so zeitintensiv gemacht haben: Nach den Berechnungen des Planungsbüros BS Ingenieure aus Karlsruhe erhielt der Gemeinderat im Februar des Jahres 2016 einen ersten Entwurf des Lärmaktionsplans, der im Juni des gleichen Jahres in einer Bürger-Infoveranstaltung vorgestellt worden ist. Danach folgten, auch auf Wunsch des Gemeinderats, zusätzliche Messungen. Diese bestätigten das Gefühl, dass Bisingen von deutlich erhöhten Schwerverkehrsanteilen betroffen ist.

Darauf hat ein Planungsbüro eine umfangreiche Neuberechnung vorgenommen, die sich an den Vorgaben des Bundesverkehrsministeriums orientiert und die neuen Messergebnisse mit einbezieht – ein weiterer Aspekt, der viel Zeit gekostet hat. Die ersten Ergebnisse wurden in einer Besprechung Ende 2018 mit Vertretern des Planungsbüros, Polizei und Gemeinde besprochen.

Nach der Vorstellung des ersten Entwurfs findet eine weitere Veranstaltung für die Bürger statt

In einer nicht öffentlichen Sitzung wurde der Gemeinderat über den Sachstand zum Lärmaktionsplan informiert. Es herrschte im alten Gemeinderat Konsens, dass sich das neue Gremium der Lärm-Problematik annehmen sollte, zumal weitreichende Entscheidungen getroffen werden müssten.

Der neue Gemeinderat ist jedoch erst seit der konstituierenden Sitzung vom Juli 2019 im Amt. Am kommenden Dienstag nun wird ein weiterer Entwurf dem Gemeinderat vorgestellt.

Im nächsten Schritt sollen mit einer Veranstaltung erneut die Bürger eingebunden werden.

Info: Themen der Gemeinderatssitzung

Die nächste öffentliche Sitzung des Gemeinderats findet am kommenden Dienstag, 19. November, ab 19.30 Uhr im kleinen Saal der Hohenzollernhalle statt. Dabei werden die Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen auf dem Gelände des ehemaligen KZs vorgestellt. Das Landesdenkmalamt entscheidet derzeit noch, ob die Ausgrabungen im kommenden Jahr fortgesetzt werden sollen. Weiterhin geht es um die Einrichtung von Urnenwänden auf den Friedhöfen in Bisingen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vorstellung des Lärmaktionsplans.