Neue Wege: Am Bisinger "Haus im Park" soll der neue Wohnpark "Zollerblick" entstehen. Bau und Vermarktung von 14 der geplanten Gebäude für Senioren will die Bisinger Firma Bau Haus GmbH übernehmen. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde Bisingen stellt Weichen / 26 000 Quadratmeter Fläche / Multi-Millionen-Projekt in der Ortsmitte

Von Volker Rath

Bisingen. Einfamilienhäuser, Altersruhesitze und Plfegeheimplätze in einem Quartier: In Bisingen soll ein Mehrgenerationen-Wohnpark mit dem Namen "Zollerblick" entstehen.

Die ersten Weichen für das Großprojekt stellte der Gemeinderat am Dienstag. Die Runde leitete das Bebauungsplanverfahren ein, vergab den Planungsauftrag für rund 142 000 Euro an das Büro Gfrörer aus Empfingen und beauftragte die Abrissfirma Hipp und Straßenburg aus Nehren damit, die alte Stahlhalle in der Zollerstraße abzureißen. Sie gehörte früher der Firma Sting. Der Auftrag hat einen Wert von 68 000 Euro.

Erschließung und Abriss der alten Sting-Halle erfolgen noch in 2013

In naher Zukunft soll auch das ehemalige Gossard-Gebäude plattgemacht werden. Dann steht der Gemeinde zwischen Seniorenwohnheim "Haus im Park", Bahnhofstraße und Zollerstraße ein zentrumsnahes und zusammenhängendes Areal mit rund 26 000 Quadratmetern zur Verfügung.

Das Konzept der Gemeinde sieht eine dreifache Erschließung vor: Entstehen sollen 19 Bauplätze für seniorengerechte Einzel- und Doppelhäuser, elf Bauplätze für Einfamilienhäuser, ein mehrstöckiger Block mit altersgerechten Wohnungen sowie eine Fläche für die Erweiterung des Pflegeheims. Das Quartier soll viele Grünflächen erhalten. Die Erschließungskosten schätzt die Gemeinde derzeit auf rund 1,4 Millionen Euro. Der Wohnpark soll in zwei Bauabschnitten verwirklicht werden. Die Erschließungsarbeiten für den ersten Bauabschnitt sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Planer Gfrörer will den Wohnpark über die Bahnhofstraße und die Zollerstraße ans Verkehrsnetz anbinden.

Die Gemeinde ist vom Konzept überzeugt: Der Bedarf an altersgerechten Wohnungen steige. Das Areal erscheine dafür "besonders geeignet", weil es zentrumsnah liege und direkt ans Seniorenheim mit seinen Dienstleistungen angebunden sei.

Überzeugt hat Bisingen offenbar auch das Pilotprojekt "Sonnenhof" in Grosselfingen. Da alle 22 Grundstücke des Seniorenwohnparks innerhalb von vier Jahren und damit "in kürzester Zeit" verkauft worden seien, will auch Bisingen das dortige Modell anwenden: Bau und Vermarktung der 14 Häuser für Senioren soll auch beim "Zollerblick" die Bisinger Firma Bau Haus GmbH übernehmen, deren Geschäftsführer Armin Haspel ist. Dem Abschluss des Vertrags stimmte der Gemeinderat bei einer Enthaltung einstimmig zu. Fünf weitere Seniorenhäuser können auch von einem anderen Bauträger erstellt werden.

Die Arbeitsteilung sieht dann so aus: Die Gemeinde kümmert sich um Bauleitplanung, Vermessung, Bodenordnung und Erschließung. Die Bau Haus GmbH bezahlt die Hälfte der Planungskosten, schließt die Häuser ans Nahwärmenetz an, bietet Interessenten drei verschiedene Haustypen mit unterschiedlichem Standard an, sichert den Senioren eine Obergrenze bei den Baukosten zu und erstellt ein Musterhaus. Bauplätze, die nach fünf Jahren nicht verkauft sind, muss die Bau Haus der Gemeinde verzinsen.

Der Auftakt für das Multi-Millionen-Projekt in der Ortsmitte erfolgte in der Sitzung ohne große Worte. Lediglich Lothar Schneider regte an, den Pflegeaufwand für den Wohnpark gleich auf die Bauplätze umzulegen. "Die Grünflächen sind sehr großzügig. Da kann die Gemeinde über Jahrzehnte einen Bauhof-Mitarbeiter beschäftigen."