Die Zuschauer erlebten spektakuläre Flugeinlagen und Kunststücke der Greifvögel. Foto: Carola Lenski

Besucher erleben beim Falkner-Wochenende spektakuläre Flugvorstellungen. Kinderaugen glänzen.

Bisingen/Burg Hohenzollern - Der Herbst hält langsam Einzug – auch auf der Burg Hohenzollern. Und mit ihm die Greifvögel von Falkner Wolfgang Weller. Der lässt seine Vögel eigentlich auf dem Hohen Neuffen fliegen. Doch zwei Tage veranstaltet er alljährlich das Falkner-Spektakel auf der Zollernburg.

Vor schiefergrau glänzenden Dächern der hoch in den Himmel aufragenden Burgtürme lassen die Falkner ihre Vögel fliegen. Mit von der Partie, die Harris Hawks (Wüstenbussarde) Harry, Dakota, Geronimo und Freya. Weller beordert einen kleinen Jungen aus dem Publikum zum Prinzen, der mit einem mittelalterlichen Gewand, Falknertasche und -handschuh ausgestattet wird. Dabei erklärt der Falkner, welche Utensilien man für die Falknerei benötigt.

Mit Witz und Charme erzählt er von seiner Arbeit mit den Vögeln und gibt lustige Anekdoten zum Besten. Der Bub darf anschließend Wüstenbussard Harry ganz hautnah erleben, als dieser ihm auf die behandschuhte Faust fliegt. Ein ganz besonderes Erlebnis, das er wohl so schnell nicht vergessen wird.

Nun erläutert und demonstriert der Falkner aus Gschwendt den Beutefang sowie die Flug- und Verhaltensweisen einzelner Greifvogelarten. Mit einer Spannweite von etwa 1,70 Meter präsentiert sich Uhu-Dame Susi eindrucksvoll auf Wellers Falkner Handschuh. Dann fliegt Wüstenbussarddame Freya präzise durch zwei Holzringe. Auch die kleine putzige Schleiereule mit ihrem Gesicht in Herzform darf ihre Flugkünste zeigen.

Malaien- und Steinkauz, Schneeeule Manni und der große Steinadler Ketan beeindrucken das Publikum auf der Hand ihrer Falkner im Vorbeigehen. Edle Falken beobachten das Schauspiel im Hintergrund, darunter Indische Lugger Falken, ein weißer Gerfalke und zwei Wanderfalken.

Dann nimmt Falkner Weller das Federspiel zur Hand und lässt Attila, einen Gerfalken, pfeilschnell gen Himmel steigen. Steil steigt der Falke auf, um sich kurz darauf über die Köpfe der Zuschauer hinweg, auf seine Beute zu stürzen, das Federspiel – eine Beuteattrappe, die Wolfgang Weller blitzschnell an einem langen Seil in der Luft kreisen lässt.

Im Angriffsflug

Noch spannender wird es, als sich der Indische Lugger Falke Heidrun auf den spektakulären Angriffsflug begibt. Heidrun schraubt sich zuerst in den Himmel und ist vor einer weißen Wolke im azurblauen Himmel nur noch als kleiner dunkler Punkt zu erkennen. Doch als Weller das Federspiel erneut schwingt, besinnt sich Heidrun eines Besseren und entschließt sich, einen spektakulären Angriff auf die Beuteattrappe Wellers zu fliegen. Knapp über die Zinnen der Burgmauer kommt sie in Windeseile angeflogen und schnappt sich die Beute aus Leder und Federn. Das Publikum ist begeistert.

Zwischen den Shows konnte man in der Burg flanieren. Kulinarische wurde man im Burghof versorgt, im Kutschenhof gab es Spezialitäten aus heimischer Jagd und im Burgrestaurant regionale Spezialitäten. Am Burgtor stand Fritz von Tafelspitz vom Preußischen Garnisons-Regiment Nr. 10 mit seinen Soldaten in historischen Uniformen Wache. Dazu gab es Musik aus dem Dudelsack.