Schauriges Spektakel: Bisinger Hexen nehmen acht Junghexen auf, die nun ihr Unwesen treiben dürfen

Von Jörg Wahl

Bisingen. Schaurig ging es am Abend des Schmotzigen auf dem Marktplatz in Bisingen zu. Die Hexenzunft taufte ihre jüngsten Mitglieder, die fortan ihr spaßiges Unwesen treiben dürfen.

Zur Abendstunde am Schmotzigen gab es ein närrisches Treiben in der Bisinger Ortsmitte. Zum Auftakt der Zeremonie der Bisinger Hexenzunft wurden Böllerschüsse abgegeben und schauerliche Geistermusik ertönte auf dem Marktplatz. Die Fackelträger der rot-schwarz gekleideten Hexen erschienen, um die gesamte Kulisse in gespenstisches Licht zu tauchen. Eine große Besucherschar verfolgte auf dem Marktplatz das Spektakel, unter ihnen Bürgermeister Roman Waizenegger.

Mit wildem Geschrei versuchten die Hexen die Gunst der obersten Hulda zu erlangen

Mit wildem Geschrei versuchten die Hexen die Gunst der obersten Hulda, nunmehr bereits zum 60. Mal, zu erlangen. Auf dem Podest zeigten die Hexen beeindruckende, akrobatische Figuren, während ringsum der Hexentanz vonstatten ging. Dessen krönender Abschluss war die Hexenpyramide, bei der schließlich der furchterregende Schlössleteufel als Hexenvater in der Mitte erschien und ein kleines Feuerwerk gezündet wurde.

Gleichzeitig setzte sich die Taufgruppe in Bewegung. Dieses Mal trugen gleich acht Junghexen in schwarzen Kutten ihre zwei Tauftröge auf das Podest. Der Schlössleteufel hatte bereits das Feuer unter dem Kessel entfacht, um den Hexensud zu kochen. Einige seiner Hexen brachten entsprechende Zutaten herbei. Mit dem in Holzkrüge gefüllten Hexensud schritten die Taufpaten hinter ihre Täuflinge und die Zeremonie nahm ihren Lauf.

Zunächst wurden mehrere Hühnereier auf den Köpfen der Täuflinge zerbrochen, der Hexensud (Bier) über ihnen ausgegossen und Mehl in die Haare gerieben, bevor das Wandlungstuch über die Täuflinge gelegt wurde. Die Oberhexe vollzog die Wandlung, indem sie durch Berühren mit ihrem Hexenbesen die Junghexen zu echten original Bisinger Hexen vollendete.

Folgende Junghexen wurden so zu Hexen getauft: Annkatrin Sauter, Frank Kern, Moritz Kleinmann, Michael Ebel, Corina Pflumm, Tamara Sieber, Christian Lacher und Bernd Thomer. Die Hexen werden fortan bis Fasnetsdienstag ihr spaßiges Unwesen treiben. Im Anschluss erhielten die Neugetauften von Oberhex Christoph Mayer die Taufurkunde und den Taufbändel überreicht.

Am Hexenwagen aber auch im Partyzelt des Brauchtumsvereins wurde bewirtet und gefeiert.