Besinnliche Stunden – mit kritischen Tönen – erlebten die Besucher der VdK-Adventsfeier. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Bei der Adventsfeier der VdK-Ortsgruppe lag der Fokus auch auf aktuellen Missständen

Besinnlich Runde verlief die Adventsfeier des VdK Ortsverbands Bisingen am Dienstagnachmittag in den Räumen der Lebenshilfe Zollernalbkreis in Bisingen. Doch an sozialer Kritik wurde nicht gespart.

Bisingen. Vorsitzender Karl-Heinz Wolf eröffnete die Feierlichkeit und hieß die Gäste willkommen. Eingehend auf aktuelle Themen fordere der VdK Sozialverband weiterhin den notwendigen Kurswechsel, die soziale Spaltung müsse gestoppt werden.

Den Extremen von Exportüberschuss, Rekordgewinnen, Hochkonjunktur und Reichtum stünden Armut, Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit, Leiharbeiten und prekäre Beschäftigungsverhältnisse gegenüber. Ein Prozent der Weltbevölkerung besitze die Hälfte des Vermögens, und insgesamt seien es 42 Menschen, die so viel besitzen, wie die 3,7 Milliarden Menschen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung zusammen, zitierte Wolf einen Bericht der Hilfsorganisation Oxfam.

Außerdem besäßen die 15 reichsten Deutschen die immense Summe in Höhe von 217 Milliarden Euro. Nötig sei mehr Miteinander statt Gegeneinander – statt Spaltung und Polarisierung. Die Rente müsse zum Leben reichen, Gesundheit und Pflege bezahlbar sein, Altersarmut aktiv bekämpft werden, Wohnen bezahlbar sein und Vermögen besser verteilt werden.

Der VdK-Vorsitzende zitierte den 2018 verstorbenen Ehrenpräsidenten Walter Hirrlinger: "Je mehr Mitglieder im VdK, umso größer die Lobby und umso größer unser Einfluss."

Solidarausgleich zugunsten der Pflegeversicherung

Der VdK fordere zudem in einem ersten Schritt einen Solidarausgleich zugunsten der gesetzlichen Pflegeversicherung angesichts der 30 Milliarden Rücklage in der privaten Pflegeversicherung. Wolf wünschte zu guter Letzt allen eine besinnliche Weihnachtszeit und viel Gesundheit und Glück für das Jahr 2019.

Die Grüße vom Kreisvorstand übermittelte daraufhin Johann Bauer (Vorstandsmitglied) in einem Grußwort. Die Beratungsstelle in Hechingen werde zum 15. Dezember in die Ermelestraße (Telekom-Bau) umziehen und planmäßig am 7. Januar das neue Büro eröffnen. Mit einem Gedicht beendete Bauer nach Dankesworten seine Rede.

Kaffee und Kuchen, die gastfreundliche Bewirtung durch das Team von der Lebenshilfe, aber auch Musik und Gesang trugen zur Bereicherung bei. Karl und Hans Dehner vom "Zollern Duo" verstanden es prima, so manches altbekannte Weihnachtslied vorzutragen, wozu alle kräftig mitsangen.

Mit "What A Wonderful World" von Louis Armstrong präsentierte Karl Dehner ein beeindruckendes Trompetensolo. Bei der Bescherung aller Anwesenden erhielten diese einen frischgebackenen Hanselmann.

Mit der Geschichte "Als ich ein Kind noch gewesen" bereicherte Ludwig Vogt die Veranstaltung, und er regte damit zum Nachdenken über den Sinn der heiligen Nacht an.

Die gemütliche Runde zog sich noch bis zur Abendstunde hin, wobei noch Schlager zum Mitsingen und Schunkeln erklangen und später außerdem noch ein schönes Abendessen aus der Küche serviert wurde.