Im großen Ehrungsakt konnte Jürgen Metzger (rechts), Vorstand im Obst- und Gartenbauverband Pforzheim-Enzkreis, unter anderem die Goldene Medaille des Landes Baden-Württemberg an den Vereinsvorsitzenden Joachim Hausmann überreichen. Foto: Jähne Foto: Schwarzwälder Bote

Landschaftspflege: Obst- und Gartenbauverein ist 100 Jahre alt

Birkenfeld. Die klassischen Obst- und Gartenbauvereine wurden oftmals in den wirtschaftlichen Notsituationen gegründet, wie etwa nach den beiden Weltkriegen: Die Ressourcen waren knapp und irgendwie mussten die Menschen schnell, effektiv und ohne großen Aufwand an ihre Nahrungsmittel herankommen. 1919 wurde der Birkenfelder Obst- und Gartenbauverein aus der Traufe gehoben, der am vergangenen Samstag sein 100-jähriges Bestehen feiern durfte. Hätte Joachim Hausmann, seit 2003 erster Vorsitzender, so ganz spontan auch nur einen Wunsch frei gehabt, so wären es noch mehr Jugendliche und Junggebliebene unter den heimischen Landschaftsgärtnern.

Eine symbolische Übergabe durfte Jürgen Metzger, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauverbandes Pforzheim-Enz, dennoch tätigen: Den Scheck für die Pflanzung eines Jubiläumsbaumes, auf das es auch in Zukunft mit den Birkenfeldern Gartenbaufreuden weitergehen möge.

Goldene Medaille

Die Urkunde und die goldene Medaille des Landesverbandes Baden-Württemberg konnte Hausmann postwendend entgegennehmen, um gleich im Anschluss jede Menge Hände schütteln zu dürfen: Die solcher Birkenfelder Vereinsvorstandskollegen wie etwa von Wolfgang Römer (1. FC 08), Günther Stepper (Sängerbund Gräfenhausen), Werner Wolfinger (Naturfreunde) oder Manfred Ahr vom Gräfenhausener Pendant, das 2020 hundert Jahre alt wird. Auch Bürgermeister Martin Steiner reihte sich nahtlos in die Gratulantenschar mit ein. Dieser erinnerte in seiner Ansprache in die Leistung aller Mitglieder, die bereits schon verstorben sind und betonte die Wichtigkeit der Vereine, die auch heute noch "Werte und Traditionen vermitteln", so der Schultes. Mit dem kommunalen Projekt der "Streuobstwiesen" sollen örtliche Obst- und Garbenbauer von Seiten der Verwaltung die Möglichkeit erhalten, um weiterhin ertragreiche Produktionen zu gewährleisten. Auch Metzger sprach sich für die Stärke der heimischen Produkte aus: "Keine 1000 Kilometer für eine Ananas", war sein Appell an die Anwesenden im Pausenhof der Ludwig-Uhland-Schule, um stattdessen die Landwirtschaft vor der eigenen Haustüre zu unterstützen. Im Rahmen der Feierlichkeiten präsentierten vier Unternehmer aus der näheren Umgebung ihre Leistungsvielfalt in Form von Säften, Schnaps und Mühleerzeugnissen, um mit ihrer kleinen Regionalschau einen informativen Seitenpfad zum hervorragend besuchten Jubiläumsfest zu eröffnen.