In Baden-Württembergs Hochschulen sind zur Zeit mehr als 300.000 Studenten eingeschrieben.

Stuttgart - An den Hochschulen in Baden-Württemberg studieren so viele Menschen wie nie zuvor. Erstmal sind dort im Wintersemester 2011/12 mehr als 300.000 Studenten eingeschrieben, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch in Stuttgart mit. Die Zahl der Studierenden nahm im Vergleich zum Vorjahressemester um 8,2 Prozent auf jetzt insgesamt 311.000 zu - ein Rekordwert. Ähnliche Werte gibt es aus ganz Deutschland: In diesem Jahr haben sich bundesweit erstmals mehr als 500.000 Studienanfänger an den Hochschulen eingeschrieben, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden am berichtete.

Zahl der Studienanfänger im Südwesten deutlich gestiegen

Die Zahl der Studienanfänger auch im Südwesten stieg seit dem Wintersemester 2010/11 deutlich: um 15,6 Prozent auf inzwischen fast 65.000. Während vor allem die Duale Hochschule Baden-Württemberg (ehemals Berufsakademien) mit einem Zuwachs von 30,5 Prozent überdurchschnittlich zugelegt hat, verzeichneten die Pädagogischen Hochschulen und die Verwaltungshochschulen mit jeweils rund drei Prozent ein auffällig geringes Plus. Bundesweit gebe es bei den Erstsemestern sogar ein Plus von 16 Prozent. Mehr als jeder Zweite der entsprechenden Altersgruppe nahm ein Studium auf, hieß es in Wiesbaden.

Einer der Gründe für den Anstieg ist die Aussetzung der Wehrpflicht

Gründe für den Anstieg seien die doppelten Abiturientenjahrgänge in Bayern und Niedersachsen sowie die Aussetzung der Wehrpflicht. Das Ende der Wehrpflicht lässt den Anteil der männlichen Studenten bundesweit deutlich steigen: Die Zahl der männlichen Erstsemester kletterte um 23 Prozent auf 275.510, die der weiblichen nur um neun Prozent auf 240.323. Der Frauenanteil, der in den vergangenen Jahren stets bei über 49 Prozent lag, sank in diesem Jahr bei den Studienanfängern auf 46,6 Prozent. Den stärksten Zuwachs an Erstsemestern gab es in Bayern, wo die Zahl der Erstsemester um 32 Prozent stieg, in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. In Brandenburg, dem Saarland und Thüringen hingegen blieb die Zahl der Studienanfänger fast gleich.