Blühpflanzen für den "Bienenstrom" wurden in Ottenbronn statt Maismonokulturen angepflanzt. Foto: M. Talmon Gros

Sterben die Bienen, stirbt auch der Mensch. Doch was tun gegen den Insektenrückgang? Experiment geglückt – so lässt sich jedenfalls nach dem ersten Jahr die Beteiligung am Projekt "Bienenstrom" von Landwirt Ulrich Holzäpfel in Ottenbronn zusammenfassen.

Althengstett-Ottenbronn - Statt Mais wurden im vergangenen Jahr auf einem Stück Ackerland nahe des Ottenbronner Milchviehbetriebs blühende Energiepflanzen angebaut, aus denen "Bienenstrom" gewonnen wird. Stromverbraucher können mit dessen Bezug selbst etwas gegen Insektensterben und für Artenvielfalt tun. Dass die kleinen Tierchen auch zur Stromproduktion in Baden-Württemberg beitragen, ist vielen noch unbekannt. Verbraucher können mit einem Aufpreis von einem Cent pro Kilowattstunde bei den Stadtwerken Nürtingen den "Bienenstrom" bestellen. Diese wiederum unterstützen mit dem Cent Landwirte, die ihre konventionellen Mais- und Getreideanbauflächen für die Biomasseerzeugung in Blühflächen mit Wildpflanzen verwandeln, um so Lebensraum für Insekten wie Bienen und Hummeln zu schaffen. Die am Projekt beteiligten Bauern erhalten als Honorierung ihrer Leistungen zum Artenschutz einen jährlichen Blühhilfe-Beitrag und werden so zu Blühpaten. Bei einem Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 3600 Kilowattstunden entspricht das nach Unternehmensangaben einer Fläche von circa 500 Quadratmetern, die die Blühpaten in wertvollen Lebensräume für Feldvögel und Insekten verwandeln.