Wolfgang Storz, der als erfahrener Hobbyimker über ein großes Fachwissen verfügt, spricht über die Bienen. Foto: Albert Bantle

Der passionierte Hobby-Imker Wolfgang Storz lebte auf Einladung des Geschichts- und Heimatvereins im Museumscafé regelrecht auf, als er dem interessierten Publikum die Themen „Bienen“ und „Imkern“ näher brachte.

Es zeigte sich schnell: Wolfgang Storz ist ein absoluter Fachmann und Praktiker auf dem Gebiet der Bienen und dem Imkern. Eindrucksvoll und bereichert durch praktische Beispiele führte Storz die vielen Besucher im Heimatmuseum durch das facettenreiche Bienenjahr, während dem es für einen geübten und gewissenhaften Imker vieles zu beachten und auch zu beobachten gibt.

Storz ließ kein Thema aus und gewährte Einblicke in das Leben der Honigbienen. Manchen der Besucher mutete es unglaublich an, was eine Biene allein und auch ein Volk im Bienenstock so alles leistet.

Ein Wunderwerk der Natur

Es gleicht einem Wunderwerk der Natur, was Bienen alles erledigen, bis der Honig im Glas ist. Die vielen Details, die Storz den Besuchern abwechslungsreich näherbrachte, zeigten zudem, dass das Imkern gelernt sein muss. Es sei bei weitem nicht damit getan, zu glauben, man schafft sich ein Bienenvolk an und alles weitere regelt die Natur. Wer mit dem Imkern beginnen wolle, sollte sich im Vorfeld intensiv mit der Thematik befassen und nach einem erfahrenen Imker-Paten Ausschau halten, der in der Anfangszeit mit praktischen Tipps zur Seite steht.

Es gebe nichts Schlimmeres für die Bienen, als wenn sich ein Imker nicht oder nicht mit der nötigen Sorgfalt um seine Bienenvölker kümmere. Das führe oft genug zur unnötigen Verbreitung von Krankheiten. Dazu zählt vor allem die amerikanische Faulbrut. Dahinter verbirgt sich eine bakterielle Brutkrankheit der Honigbienen. Sehr gefährlich ist auch Varroamilbe. Diese rund 1,1 Millimeter lange und 1,6 Millimeter breite Milbe aus der Familie Varroidae, lebt als Parasit an Honigbienen und vermehrt sich in der bedeckten Brut im Bienenstock.

Das Nahrungsangebot bereichern

Nicht unerwähnt ließ Storz, dass jeder einzelne Mensch durch entsprechende Bepflanzung auf seinen Feldern und Wiesen, aber auch auf dem Balkon oder rund ums Haus das Nahrungsangebot für die Bienen bereichern kann.

Regelrecht ins Staunen gerieten die Besucher als Storz aufzeigte, wie ein Bienenvolk perfekt durchorganisiert ist. Dies ähnelt einem „Superorganismus“ mit einer ganz eigenen kollektiven Intelligenz und verschiedenen Persönlichkeiten.

So besteht ein Bienenvolk fast ausschließlich aus unfruchtbaren Weibchen, den Arbeiterinnen. Sie erfüllen viele verschiedene Aufgaben, von der Brutpflege bis hin zum Futtersammeln. Das einzige vermehrungsfähige weibliche Wesen in einem Bienenvolk ist die Königin.

Männliche Tiere sterben nach der Begattung

Männliche Tiere, die sogenannten Drohnen, gibt es nur für ein paar Wochen im Jahr. Sie haben nur einen Lebenszweck: die Königin auf ihrem Hochzeitsflug zu begatten. Und dabei sterben sie. Drohnen, die dieses Schicksal nicht ereilt hat, werden nach der Begattungssaison aus dem Stock geworfen. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen Bienen nicht als Sammlerinnen, sondern im Dunkel des Bienenstocks als „Innendienst-Bienen“: Sie bewachen den Eingang zum Stock, legen Futtervorräte für den Winter an, pflegen die Brut.

Jede Arbeiterin hat eine Aufgabe, die je nach Lebensalter wechselt.