In jüngster Zeit häufen sich Fälle, da Betrüger am Telefon den Angerufenen weismachen, sie würden Spenden für die "Krebshilfe" sammeln. Foto: kai-stock.adobe.com

Der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen erhält immer wieder Beschwerden über telefonische Spendenaufrufe, die angeblich im Namen des Fördervereins oder der Kinderkrebshilfe getätigt werden. Diese Anrufe sind allerdings Teil einer bundesweiten Betrugsmasche.

Zollernalbkreis/Tübingen - Sowohl Spender und Mitglieder des Fördervereins als auch Menschen, die bislang keine Verbindung zum Förderverein oder einer anderen Krebshilfe hatten, werden immer wieder von Unbekannten kontaktiert, die angeblich telefonisch Spenden sammeln möchten.

Im Namen der "Krebshilfe" oder der "Kinderkrebshilfe" wird dazu aufgefordert, für krebskranke Menschen zu spenden. Das Geld kommt allerdings nie bei diesen sozialen Organisationen an, sondern landet in den Händen von Betrügern.

Als Aufhänger für das telefonische Gespräch wird häufig von den Betrügern behauptet, dass man in der Vergangenheit ja schon einmal für krebskranke Menschen gespendet habe.

Förderverein distanziert sich von solchen Spendenaufrufen

Tatsächlich sei dies eine Behauptung "ins Blaue", so der Förderverein. Vertrauen erwecken soll auch, dass die Betrüger häufig die vollständigen Namen und Adressdaten ihrer Opfer kennen, die sie in der Regel aus dem Telefonbuch oder aus Adressportalen im Internet erhalten. Vom Anrufer werden dann nicht nur Adress- und Kontodaten "überprüft", sondern auch (Dauer-)Spenden per Lastschrift eingefordert.

Der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen möchte sich ausdrücklich von solchen Spendenaufrufen distanzieren und gleichzeitig davor warnen, am Telefon oder an der Haustür persönliche Daten preiszugeben oder einer Spende zuzusagen.

"Wir rufen in keinem Fall bei Menschen an, um Spenden zu erbitten oder Daten telefonisch abzugleichen. Auch nicht bei unseren bestehenden Spenderinnen und Spendern oder Unterstützerinnen und Unterstützern. Die in solch betrügerischer Absicht erbetenen Spenden kommen bei uns nicht an", so Anton Hofmann, Vorsitzender des Fördervereins, "sondern wandern in die Taschen der dreisten Betrüger".

Vertrauen in Verein sinkt

Besonders bitter für den Tübinger Förderverein ist, dass durch solche betrügerischen Taten das Vertrauen in die eigene Organisation sinkt – ein Vertrauen, das sorgsam gepflegt werden muss und das sehr sensibel ist.

Eine Spende an eine soziale Organisation ist nämlich eine Art Vertrauensvorschuss. Der Spender oder Spenderin vertraut dabei darauf, dass die Spende auch bei der gewünschten Organisation ankommt. Hört man dann von Fällen, wo Spenden veruntreut oder durch betrügerische Anrufe abgezockt werden, weckt dies natürlich und berechtigterweise Skepsis.

"Leider fallen immer wieder Menschen, die den Förderverein unterstützen wollen, auf solche betrügerischen Telefonanrufe herein. Genauso problematisch für den Förderverein ist es, wenn Menschen, die solche Anrufe erhalten, glauben, dass wir nicht sorgsam mit den Daten unser Unterstützer umgehen", so Hofmann.

Was also tun im Falle eines solchen Anrufes? Hofmann rät: am besten direkt auflegen, sich die Telefonnummer notieren und diese an die Polizei weiterleiten.

Denn: Über die Telefonnummer können Betrüger leichter identifiziert und rechtliche Schritte eingeleitet werden.