Die Ganztagesbetreuung an der Rangendinger Grundschule hat mit hohen Anmeldezahlen zu kämpfen. Foto: Beiter

Die Anmeldungen für die Ganztagesbetreuung an der Rangendinger Schule sind zuletzt regelrecht emporgeschnellt. Es braucht dringend weiteres Personal. Die Verwaltung darf zwei neue Halbtagskräfte einstellen.

Rangendingen - "Das ist personell nicht mehr zu schaffen", baten die Rektorin der Gemeinschaftsschule, Andrea Jetter, und besonders die Leiterin der Ganztagesbetreuung, Madlen Eisele, den Gemeinderat um schnelle Hilfe. Denn nach wie vor laute das Ziel, keine Kinder auf eine Warteliste setzen zu müssen, so Eisele.

Mit dem aktuellen Personalschlüssel ist Betreuung nicht mehr zu schaffen

Doch mit dem aktuellen Personalschlüssel sei dies angesichts der zu erwartenden Kinderzahlen für das kommende Schuljahr ohne zusätzliches Personal nicht mehr möglich. Im Augenblick gebe es für den Schulstart der Erst- und Zweitklässler 15 Mehr- Anmeldungen gegenüber dem vergangenen Schuljahr.

Erfahrungsgemäß kommen laut Eisele sicher noch weitere hinzu. Auch für die Klassen 3 und 4, bei deren Betreuung derzeit noch vier Plätze frei seien, rechnet sie aufgrund der Schülerzahlen mit zusätzlichen 20 Kindern.

"Schnelle Lösung" heißt: Die Gemeinde sucht zwei Halbtags-Fachkräfte

Diese "schnelle Lösung", die dafür notwendig ist, das sind zwei zusätzliche 50-Prozentstellen mit qualifizierten Fachkräften, so der Beschluss des Gemeinderates. Denn, so sieht es Bürgermeister Manfred Haug: "Wir brauchen gutes Personal." Und um dieses werde es angesichts des Arbeitskräftemangels in der Betreuung bald einen Wettbewerb geben. "Wir müssen rechtzeitig schauen."

Doch reichen diese zwei zusätzlichen Stellen auch aus, wenn ab 2026 jedes Grundschulkind einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagesbetreuungsplatz bekommt? Dann, so Eisele, werde es nicht nur personell noch einmal deutlich enger. Vor allem stoße man damit auch räumlich an die Grenzen.

Ab 2026 könnte es richtig eng werden an der Schule

Was wiederum bedeute, dass man neben der Personal- auch die Raumsituation an der Schule überdenken müsse, schätzt Haug die Lage ein. Und übte auch Kritik. Er sehe durchaus die Dringlichkeit dieser politischen Entscheidung, doch gleichzeitig bemängelte der Rathauschef, dass die Regierung die Kommunen bei der Umsetzung und Finanzierung dieser Aufgaben "hängen lasse".

Kinder nicht annehmen zu können, das möchte man in Rangendingen allerdings auf keinen Fall. "Wir müssen tätig werden", stellte Haug entschlossen fest. Schließlich sei die Ganztages- und Hausaufgabenbetreuung durch Fachkräfte auch ein geeignetes Instrument, um Kindern mit Migrationshintergrund wichtige Hilfen zu geben, argumentierte Uta Schoder. "Das erhöht auch die Gesamtattraktivität der Schule."

Glücklich ist man in Rangendingen, dass die Lernzeiten der Schüler aus Klasse 3 und 4 augenblicklich von Lehrern übernommen werden können. Dies soll auch weiterhin so bleiben. Allerdings brauche man dafür mehr Anmeldungen – und zwar verbindlich für mindestens drei Tage in der Woche, so Rektorin Andrea Jetter.

Dasselbe Essen für alle Kinder: "Das schmeckt nicht jedem."

Ein Problem für manchen Jungspund ergibt sich bei der Betreuung ganz nebenbei auch in der Mensa. Weil eine individuelle Essensbestellung für die Kinder mit dem vorhandenen Betreuungspersonal nicht zu leisten sei, bekämen tatsächlich der einfachhalthalber alle dasselbe Essen, musste Eisele einräumen.

Was aber nicht allen Kindern schmecke, beklagte Siegfried Kuhn. Da werde manches Essen kaum angerührt und müsse dann weggeworfen werden. Abhilfe könnte die Ablösung des bisherigen unflexiblen "Märkle-Essen" durch einen Bestell-Chip schaffen. Dafür seien derzeit allerdings die Voraussetzungen in der Mensa noch nicht geschaffen, stellte der Bürgermeister klar. Doch er versprach: "Das kommt alles nach und nach."