Andreas Roth absolviert in Zimmern die Ausbildung zum Erzieher. Foto: Siegmeier

Sein Amt als Jugendwart der Zimmerner Jugendfeuerwehr übt Andreas Roth mit Begeisterung und Leidenschaft aus. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen begeistert ihn. Und so entschied er sich, eine Ausbildung zum Erzieher zu absolvieren.

Zimmern o. R - Im Kindergarten im Lachengrund wird eifrig gebaut, gespielt und gemalt. Mittendrin sitzt Andreas Roth. Der 34-Jährige absolviert derzeit seine praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher bei der Gemeinde Zimmern und fühlt sich sichtlich wohl.

Ein seltener Anblick

Ein Mann im Kindergarten? Ein seltener Anblick. "Schade eigentlich", bedauert Roth. Auch in seiner Ausbildungsklasse ist er der einzige Mann weit und breit. "Lediglich bei den Kinderpflegern sind einige Jungs dabei", informiert er.

Im vergangenen Jahr hatte sich Roth entschieden, sein Leben noch mal vollständig umzukrempeln und etwas Neues zu beginnen. "Ich bin gelernter Gießereimechaniker, aber bedingt durch die Corona-Pandemie habe ich meinen Job verloren. Ich entschied mich dann für eine komplett andere Richtung", erzählt er.

Bestens vertraut

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ihm bestens vertraut, immerhin engagiert er sich seit nunmehr zehn Jahren bei der Feuerwehr Zimmern in der Kinder- und Jugendarbeit, und das mit viel Spaß und Freude. "Mit der Ausbildung kann ich nun mein Hobby zum Beruf machen", schwärmt er.

Sein Wissen im Umgang mit Kindern zu vertiefen und zu erweitern, das reizt ihn an seiner Ausbildung. "Die meisten finden es auch richtig cool, dass ich die Ausbildung mache. Es sind nur ganz wenige, die mir abgeraten haben", sagt Roth.

Schwieriger Weg

Doch von der Idee bis zur Umsetzung seiner Pläne sei es gar nicht so leicht gewesen, erzählt Andreas Roth. Aufgrund der Pandemie sei es sehr schwierig gewesen, einen Praktikumsplatz zu bekommen. "Und auf meine Bewerbungen habe ich teilweise nicht mal eine Antwort erhalten. Das war sehr enttäuschend, wo doch überall Erzieher gesucht werden", erzählt er.

Doch er gab nicht auf. Bei der Gemeinde Zimmern stieß er auf offene Ohren. Hauptamtsleiter Johannes Klingler unterstützte ihn in seinem Vorhaben. "Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance erhalten habe", so Roth. Und so konnte er schließlich im September mit der praxisintegrierten Ausbildung (PIA) beginnen. Wenn er nicht die Schulbank drücken muss, dann ist er in "seinem" Kindergarten im Lachengrund. Die Kinder finden es toll, dass sie nun einen "König" haben, wie sie sagen. "Wenn man so angesprochen wird, dann macht die Arbeit doch gleich noch mehr Spaß. In welchem anderen Beruf hat man das?", sagt Andreas Roth mit einem Lachen. Auch die Zusammenarbeit im Team gefällt ihm sehr gut.

Wichtige und große Aufgabe

Die Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten, sieht er als eine sehr wichtige und große Aufgabe. Um weitere Erfahrungen zu sammeln ist er während der Ausbildung aber nicht nur im Kindergarten, sondern lernt auch die Arbeit in einer Krippe und in einem Schulhort kennen. Ob er dann letztlich im Kindergarten bleibt, oder eher mit Jugendlichen arbeitet, das möchte sich der 34-Jährige im Moment noch offenlassen.

Den Kindern gefällt es, wenn Andreas Roth da ist. Zur großen Freude der Sprösslinge hat er ihnen eine Matschküche gebaut. "Wir machen viele gemeinsame Aktionen, reparieren irgendetwas oder spielen Fußball", erzählt er. "Ich habe über die Ausbildung auch schon viel für die Jugendarbeit in der Feuerwehr mitgenommen. Man sieht vieles aus einem anderen Blickwinkel", berichtet Andreas Roth.