Es wird zunehmend eng im Kindergarten St. Luitgard. Die Verwaltung setzt ihre Hoffnung auf die neue Einrichtung, die in der "neuen" Grundschule eingerichtet werden soll. Foto: Herzog

Im Kindergarten St. Luitgard wird’s zunehmend enger, weshalb es dringend den zweiten Kindergarten braucht. Dies bestätigte die Kindergartenbedarfsplanung, die die Verwaltung dem Gemeinderat in dessen Sitzung vorlegte.

Schenkenzell - Nach Auskunft von Bürgermeister Bernd Heinzelmann wurde auf das knapp werdende Angebot von Betreuungsplätzen bereits reagiert und die Betriebserlaubnis des Kindergartens im Äckerhofweg geändert. Damit könne der steigenden Nachfrage nach Krippenplätzen begegnet werden.

Zum Ende des Kindergartenjahres 2021/22 gebe es 65 Kinder über drei Jahre (Ü3), unter Berücksichtigung von 3,6 Jahrgängen. In den Jahren danach steige die Kinderzahl auf 72 und 77 an. Je nachdem wie viele Kinder unter drei Jahre (U3) in altersgemischten Gruppen untergebracht würden und damit zwei Ü3-Plätze belegen, gebe es im laufenden Kindergartenjahr fünf freie, beziehungsweise 24 fehlende Plätze. Im Jahr darauf müsse zwischen drei und 33 und im Kindergartenjahr 2023/24 mit acht bis 38 jeweils fehlenden Plätzen gerechnet werden.

Entwicklung bei Flüchtlingskindern schwer vorherzusagen

In den erhobenen Daten seien alle Flüchtlingskinder – im Durchschnitt 20 – im ehemaligen Gasthaus Sonne mitgezählt. Sie hätten einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Es sei jedoch nicht klar, ob diese Kinder auch blieben. Durch die hohe Fluktuation in der Erstaufnahme könne die Entwicklung nur schwer vorhergesagt werden, schilderte der Bürgermeister.

Im U3-Bereich müsse bis zum Ende des aktuellen Kindergartenjahrs mit 40 Kindern gerechnet werden. Wenn sich alle Kinder anmeldeten, fehlten zwischen 15 und 20 Plätze. Bei einem Bedarf wie in den Vorjahren von rund 60 Prozent oder 24 Kinder habe die Gemeinde bis zu 14 Plätze zu wenig. "Es ist jedes Jahr durch Zu- und Wegzüge ein Auf und Ab bei den Kinderzahlen. Aber Fakt ist: Wir werden nicht kleiner. Die Zahlen verdeutlichen, dass wir bei der geplanten Kindergartenerweiterung Tempo machen müssen. Sowohl im U3- als auch im Ü3-Bereich brauchen wir weitere Betreuungsplätze", bekräftigte Heinzelmann.

"Durch das neue Baugebiet werden sicher weitere Kinder noch hinzukommen", sah der Bürgermeister den ermittelten Anstieg des Bedarfs an Kinderbetreuungsplätzen bestätigt und sicherte laufende Information zur neuen Einrichtung zu. Einstimmig billigten die Räte die Kindergartenbedarfsplanung 2021/22.

Info: „Neuer Kindergarten verbessert Angebot“

In der Bedarfsplanung wurde auch dargestellt, wie sich das Angebot von Betreuungsplätzen verbessert, wenn der neu gebaute Kindergarten in der ehemaligen Grundschule mit zehn Krippenplätzen und einer Regelgruppe mit 25 Plätzen betrieben wird. Demnach stünden zum Ende des Kindergartenjahrs 2021/22 im Ü3-Bereich 29 freie Plätze zur Verfügung. Im Jahr darauf könnte es nur noch 22 freie Plätze geben beziehungsweise sogar acht fehlen. Und im Kindergartenjahr 2023/24 sinkt die Anzahl freier Plätze auf 17. Es könnten aber auch bis zu 13 Plätze fehlen, wiederum abhängig, wie viele U3-Kinder in Ü3-Gruppen untergebracht sind.