Noch vor wenigen Wochen feierte der Kindergartenverein Schabenhausen sein 50-jähriges Bestehen. Nun wird über eine professionelle Trägerschaft diskutiert, und nicht alle fühlen sich in den Entscheidungsprozess ausreichend eingebunden. Foto: Bantle

Nicht informiert fühlen sich besorgte Eltern in Sachen Zukunft des vom Kindergartenverein getragenen Schabenhauser Kindergartens. Die Gemeinde plant, eine weitere Gruppe einzurichten.

Niedereschach-Schabenhausen - Nachdem in Niedereschach die vorhandenen Kindergartenplätze vollständig belegt sind, hat sich die Gemeinde intensive Gedanken gemacht, wo und wie weitere Kindergartenplätze geschaffen werden könnten.

Nach einem erfolgten Suchlauf und sorgfältiger Abwägung aller Vor- und Nachteile fiel die Wahl auf den bislang aus einer Gruppe bestehenden Kindergarten in Schabenhausen. Er hat im Haus der Vereine sein Domizil und würde durch eine zweite Gruppe auch als Kindergartenstandort in der Gesamtgemeinde gestärkt. Durch einen angedachten Erweiterungsbau könnte im Haus der Vereine Platz für eine weitere Gruppe geschaffen werden.

Trägerverein verweist auf komplexer werdende Anforderungen an Betrieb

Vor diesem Hintergrund nahm die Gemeindeverwaltung mit dem Vorstandsteam des Trägers, dem Kindergartenverein, Kontakt auf. Dabei wurde unter anderem von Seiten der Spitze des Kindergartenvereins deutlich gemacht, dass es angesichts zunehmender, steigender und immer komplexer werdender Anforderungen an den Betrieb eines Kindergartens Sinn machen würde und mit Blick auf die Einrichtung einer zweiten Gruppe sogar notwendig wäre, eine professionelle Trägerschaft ins Auge zu fassen. Vor diesem Hintergrund wurde die Gemeindeverwaltung aktiv und hat versucht und versucht dies noch immer, eine gute Lösung zu finden, die möglichst den Belangen aller Beteiligten und insbesondere denen der Kinder gerecht wird.

Offene Brief an Bürgermeister Martin Ragg

In einem offenen Brief an Bürgermeister Martin Ragg, der auch an die Redaktion unserer Zeitung ging, vermissen die Eltern in diesem Zusammenhang nach deren Ausführungen ein partnerschaftliches und auf Augenhöhe befindliches Verhalten der Gemeinde. Das Verhalten der Verwaltung sei "intransparent und eine Kommunikation mit den Betroffenen gibt es so gut wie nicht".

Diesen Vorwurf am Ende des aus Sicht von Bürgermeister Martin Ragg ansonsten sachlich vollkommen den Tatsachen entsprechenden Briefes weist der Bürgermeister zurück und widerspricht im Einklang mit Hauptamtsleiter Jürgen Lauer. Das bisherige Verfahren sei absolut transparent, und entschieden sei noch gar nichts. In den vergangenen Wochen gab es den Ausführungen des Bürgermeister zufolge mehrere Besprechungen mit dem Vorstandsteam des Kindergartenvereins, und am Tisch seien stets auch Ortsvorsteher Alfred Irion oder dessen Stellvertreter Wilfried Greinus mit dabei gewesen. Auch eine Vielzahl von Telefonaten zwischen dem Vorsitzenden des Kindergartenvereins, Robert Braun, und Jürgen Lauer seien geführt worden. Dabei sei unter anderem intensiv darüber gesprochen worden, wie die Gemeinde mit Blick auf die angespannte Personalsituation aus ihrem Vertretungspool den Trägerverein und den Kindergarten in Schabenhausen unterstützen kann.

Gemeinde verweist auf Mitgliederversammlung

Die Gemeinde gehe davon aus, dass die Eltern und Mitglieder bei einer dann durch den Trägerverein einzuberufenden Mitgliederversammlung informiert werden. "Uns alle eint das Ziel in Schabenhausen weiterhin eine gute Kinderbetreuung anbieten zu können", betont Ragg.