Die Schönwälder Alphorngruppe gibt ein Konzert am Meer vor breitem Badepublikum Foto: Jürgen Reis

Seit 60 Jahren verbindet Schönwald und Bourg-Achard eine Freundschaft, die Ländergrenzen überwindet. Nun galt es, sechs Jahrzehnte der Partnerschaft zu feiern. Eine Abordnung aus dem Schwarzwald reiste dafür in die Normandie.

60 Jahre währt nun die Städtepartnerschaft zwischen Schönwald und Bourg-Achard. Auf Einladung der Franzosen ist nun eine 31-köpfige Reisegruppe über vier Tage hinweg in die Normandie gereist, um dieses Ereignis gebührend zu feiern – allerdings erst nach einem Crashkurs in Französisch für die Teilnehmer. Um dem Sinngehalt des Bürgerfonds gerecht zu werden, der solche Projekte mit einem finanziellen Zuschuss unterstützt, wurde ein dementsprechendes Programm gestaltet und festgelegt. So gab es immer wieder Teilnahmen und Begegnungen mit und zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen.

Schon auf der Hinfahrt wurde die Mittagspause für eine Besichtigung der historischen Bergstadt Laon genutzt. Am Samstag früh ging es auf der „Route des Chaumières“ durch ein Naturschutzgebiet mit eindrucksvoll hübschen mit Schilfrohr gedeckten Häusern und Gärten geradewegs nach Le Havre mit seinen „Hängenden Gärten“ und der modern gestalteten Innenstadt, von keinen Geringeren als Vauban und Le Corbusier konstruiert – eine eindrucksvolle französisch-kulturelle Lehrstunde.

Alphornbläser begeistern bei Konzert am Strand

Ein Bad im Meer durfte natürlich nicht fehlen. Ihr spielerisches Können zeigten die mitreisenden Alphornbläser mit den Füßen im Wasser stehend zur Begeisterung der einheimischen Bevölkerung. Diese Gruppe sorgte auch immer wieder bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor größerem Publikum für viel Applaus.

Bürgermeister, Bürgermeisterin und die Komiteeorganisatoren (von links): Patrice Simon mit Sabine Letellier, Josette Simon, Jürgen und Valérie Reis sowie Christian Wörpel Foto: Reis

Am Sonntag stand als besonderes Ereignis die Gedenkfeier anlässlich des Aufrufs Charles de Gaulles vom 18. Juni 1940 zum Widerstand gegen die Besatzung auf dem Programm. Sie fand auf einem eigens hierfür im vergangenen Jahr gemeinsam eingeweihten Platz statt. Gegen Mittag bildete die Parade der Armada, den Großseglern aus aller Welt auf der Rückfahrt von Rouen über die Seine in alle Weltmeere während eines zünftigen Barbeques einen weiteren Höhepunkt. Besonders spektakulär war die Unterhaltung zwischen den Alphornbläsern am Ufergestade und den vorbeifahrenden Schiffen mit eindrucksvollen Tönen.

Auch an der Feierstunde zum Gedenken an den Appell Charles de Gaulles’ zum Widerstand gegen die Besatzung nehmen die Gäste aus Schönwald teil. Foto: Jürgen Reis

Auch der letzte Tag vor der Rückreise war ausgefüllt mit speziellen Führungen über die Großbaustelle in absolut ökologisch nachhaltiger Bauweise eines künftigen internationalen Gymnasiums für tausend Schüler einschließlich Internat, über einen modern robotergesteuerten Bauernhof und einen Weinbaubetrieb. Der sonst übliche Spaß unter Freunden kam dadurch nicht zu kurz. Es zeigten sich die positiven Effekte, in einer bislang fremden Familie gastfreundlich aufgenommen zu werden. So versprachen sich beide Seiten ein Wiedersehen im Schwarzwald spätestens 2025 beim Ortsjubiläum mit „Französischer Nacht“.