Der Faulturm steht noch im Gerüst. Die Neufraer Räte begutachteten den Entwicklungsfortschritt in der Kläranlage des Zweckverbands Abwasserreinigung Primtal. Foto: Schmidt

Die Neufraer Räte statten der Kläranlage einen Besuch ab. Nicht nur für die neuen war das ein interessanter Einblick hinter die Kulissen des Betriebs. Und ein paar kuriose Fun-Facts gab es dabei auch.

Zum Einzugsgebiet „Zweckverband Abwasserreinigung Primtal“ zählt auch Rottweils Ortsteil Neufra. Im Vergleich zu den anderen Gemeinden des Zweckverbands, also Aldingen, Aixheim, Denkingen, Frittlingen, Wellendingen und Schörzingen, liegt Neufra der Verbands-Kläranlage, die sich auf der beliebten Inliner-Strecke zwischen Neufra und Rottweil befindet, am Nächsten.

Sieben Rohrbrücken erstellt und 18 Mal Bäche unterquert

Neufras Ortsvorsteher, derzeit Willy Schaumann, sei kraft seines Amtes stellvertretender Vorsitzender im Zweckverband, erläuterte Klärwärter Albert Gruler, der den Neufraer Ortschaftsrat willkommen hieß.

1974 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Engstellen im Prim- und Starzeltal hätte es erschwert, die Kanäle zu erschließen. In der Folge wurden sieben Rohrbrücken erstellt und 18 Mal Bäche unterquert.

Seit der Fertigstellung unterliege die Kläranlage einem laufenden Prozess. Insgesamt wurden drei Bauabschnitte realisiert. Darüber hinaus entwickle sich die Kläranlage am laufenden Bedarf.

Jüngst durch den Neubau des Faulturms, der mit Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro zu Buche schlug oder dem Brückenneubau zur Einfahrt der Kläranlage vor zwei Jahren. Die Phosphatrückgewinnung müsse als nächstes in Angriff genommen werden, so Gruler.

Einige „Schätze“ zu finden

Freilich interessierten beim Vor-Ort-Besuch auch die „Schätze“, die regelmäßig aus dem Rechen gefischt werden. Gebisse sind dabei keine Seltenheit. Sein inzwischen in Rente gegangener Kollege habe sich aus den Funden in dieser Reinigungsstufe eine ganze Gebiss-Sammlung zusammengestellt.

Am bemerkenswertesten war aber der Besuch eines Ehemanns. Nach einem Streit mit seiner Gattin habe er seinen Ehering im Klosett entsorgt. Als er später reumütig in der Kläranlage auftauchte, konnte auch Gruler nicht mehr helfen. Der Ring blieb verschollen.