Die Imker Paul Seiler (von links), Richard Kirner und Bernd Heimburger erhielten für ihren Honig die Goldmedaille Foto: Lehmann

Richard Kirner, Paul Seiler und Bernd Heimburger gewannen beim Imkerverbandstag Gold bei der Kür der besten Honige des Landes. Sie freuen sich, aber haben auch Sorgen um das Überleben ihrer Bienen.

Alle zwei Jahre werden im Rahmen des Imkerverbandstags die Honige des Landes prämiert. Gleich drei Vertreter des Imkervereins Ried bekamen in diesem Jahr die Auszeichnung mit Gold. Bereits seit einigen Jahren holen sich Richard Kirner und Paul Seiler immer wieder Gold für ihre Honige. Neben ihnen war nun auch Bernd Heimburger aus Ottenheim erfolgreich und gewann ebenfalls die goldene Auszeichnung.

Um seinen Honig auszeichnen zu lassen, muss jeder Imker drei Gläser Honig ohne Angabe einer Sorte oder des Namens abgeben. Ein Glas wird dann geöffnet und eingehend geprüft. Dabei werden die elektrische Leitfähigkeit, der Wassergehalt und auch der Pollengehalt analysiert. Bei Letzterem wird auch die Honigsorte bestimmt und kontrolliert, welche Pollen sich im Honig befinden. Die Laborprüfung findet in Hohenheim statt. Bei der Bewertung wird unter anderem auch die Sauberkeit, der Zustand, der Geruch und letztlich der Geschmack beurteilt. Die Abgabe erfolgt um Weihnachten.

Während Seiler die Goldmedaille fürs einen Frühjahrsblütenhonig holte, wurden Kirner und Heimburger für ihre Waldhonige ausgezeichnet.

Ansporn und Lohn für die Imkerarbeit

Für die drei Männer ist die Teilnahme an der Prämierung nicht nur ein Ansporn weiterzumachen, sondern auch Lohn ihrer vielen Arbeit: „Mir geht es insbesondere auch um die Analyse des Honigs“, betonte Heimburger. So könne die Wertigkeit und die korrekte Sorte des Honigs festgestellt werden. Für Heimburger ist es nach zwei Jahren Silber wieder ein Jahr mit Goldmedaille, worüber er sich besonders freut.

Die Trockenheit machte im vergangenen Jahr den Bienen und der Honigernte zu schaffen. Wie es in diesem Jahr wird, bleibt für die Imker abzuwarten. „Jedes Imkerjahr ist anders“, so Kirner. Gerade der Waldhonig war laut dem Imker im vergangenen Jahr extrem früh: „Nach gut zwei Wochen war die Saison bereits Anfang Juni beendet.“ Der Blütenhonig sei indes gut gewesen, so Kirner.

Überleben der Bienen ist gefährdet

In diesem Frühjahr war es zu nass, zu kalt und zu windig für die Bienen. „Die Wärme fehlt einfach für alles“, betont Seiler. Nun warten die Imker auf das wärmere Wetter und den blühenden Raps und die Obstbäume. „Man muss jetzt hinterher sein, damit die Bienen nicht verhungern“, ergänzt Kirner. So beginne jetzt die Zeit, in der die Bienenvölker besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.

Die Bienenstöcke seien teilweise in keinem guten Zustand und die Bienen könnten nicht einmal den eigenen Bedarf decken. Zudem tragen die Bäume wenig Blüten und die Bienen hatten bislang nur wenig Flugtage, weil es ihnen zu kalt war. Um deren Überleben zu sichern, würden Futterwaben benötigt oder Honig gefüttert. Bei den Futterwaben sei es eine besondere Herausforderung, diese über den Winter zu bekommen, erklärt Kirner. Er ist seit knapp 35 Jahren in der Imkerei tätig und betreut 15 Völker. Heimburger betreut 20 Völker und ist auch seit rund 35 Jahren dabei. Seiler ist seit 30 Jahren Imker und hat 24 Völker.